Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Jahrestag markiert den Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945. Damit die Gräueltaten der NS-Zeit nicht in Vergessenheit geraten, ist dieser Tag in Deutschland gesetzlich verankert und wurde 2005 von den Vereinten Nationen zum internationalen Gedenktag erklärt.
Doch die Erinnerungskultur in Deutschland ist häufig lückenhaft. Laut der Jugendstudie des Multidimensionalen Erinnerungsmonitor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Bielefeld (IKG) schätzen 16- bis 25-Jährige ihre persönliche Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus als intensiver ein als Befragte aus der Gesamtbevölkerung. Eine KZ-Gedenkstätte hat allerdings mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmer:innen aus dieser Altersgruppe noch nie besucht.
Im Rahmen der Umfrage wurden die Jugendlichen außerdem aufgefordert bis zu drei ehemalige Konzentrationslager aus dem Gedächtnis zu nennen, in denen Menschen systematisch ermordet wurden. Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurde dabei von rund 74,8 Prozent der Befragten genannt. Unter den bekanntesten sind zudem Dachau mit rund 34,3 Prozent, Buchenwald mit 27 Prozent und Bergen-Belsen mit etwa 11,5 Prozent. Andere Konzentrationslager scheinen für die meisten jedoch eher unbekannt zu sein und wurden nur von weniger als sechs Prozent aufgezählt. Teilweise handelte es sich bei den Nennungen der Teilnehmer:innen nicht um tatsächliche Konzentrationslager.