Donald Trumps Aussage, bei seiner Wiederwahl nur NATO-Mitglieder verteidigen zu wollen, die genug in ihr Militär investieren, hat in Europa eine Debatte über EU-eigene Atomwaffen entfacht. Verteidigungsminister Pistorius sieht jedoch keinen Grund für eine solche Diskussion und verlässt sich weiterhin auf die Schutzgarantie der NATO-Partner. Zumal Frankreich und Großbritannien als NATO-Mitglieder und Atommächte zusammen schätzungsweise rund 500 nukleare Sprengköpfe besitzen.
Auch der aktuelle Munich Security Index 2024 zeigt, dass die Sorge vor einem Atomschlag durch einen Aggressor momentan deutlich geringer ist als noch im Vorjahr. Dennoch ist die Risikowahrnehmung in den meisten Ländern noch auf einem mittelhohen Niveau. In Deutschland erreicht der Indexwert 55 Punkte und ist damit rund zehn Zähler unter dem Level von 2023. Auch in den anderen im Index enthaltenen europäischen Ländern: Frankreich, Italien und Großbritannien sinkt die Risikowahrnehmung um sechs bis elf Punkte. Am höchsten ist die Sorge vor einem atomaren Angriff in Japan (66 Punkte), weniger bedenken dahingehend haben die Menschen in China (39 Punkte).