Einer aktuellen Umfrage von Statista und YouGov sind knapp ein Drittel der befragten Deutschen schon mindestens einmal mit Bahn oder Bus gefahren, ohne einen gültigen Fahrschein zu lösen. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie die Statista-Grafik zeigt.
Der Großteil der Befragten gibt an, dass ein kaputter oder nicht vorhandener Automat der Grund für ihr Schwarzfahren gewesen sei, 29 Prozent hätten es vor der Einfahrt der Bahn oder des Busses nicht geschafft, ein Ticket zu erwerben. Zwar gilt dies offiziell nicht als legitimer Grund für ein Fahren ohne Fahrschein, zumindest in den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn ist der Ticketerwerb laut Beförderungsbedingungen allerdings "bis 10 Minuten nach der tatsächlichen Abfahrtzeit des Zuges am Einstiegsbahnhof über die Internetseiten www.bahn.de und m.bahn.de sowie die Buchungs-App DB Navigator zulässig".
Knapp ein Viertel der Umfrageteilnehmer:innen hätten für eine Kurzstrecke kein Ticket lösen wollen, den Kauf eines Tickets oder das Ticket selber wurde schon mindestens einmal von 22 respektive 21 Prozent der Befragten vergessen. Auch Geld spielt beim Schwarzfahren eine Rolle, allerdings eine eher kleinere: 21 Prozent machten fehlendes Kleingeld für ihr Schwarzfahren verantwortlich, die Ticketpreise selbst sind oder waren für elf beziehungs neun Prozent der Befragten ein Grund, schwarz zu fahren.
2023 wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland etwa 144.000 Fälle von Beförderungserschleichung erfasst, was durch das Strafgesetzbuch als die Erschleichung einer "Beförderung durch ein Verkehrsmittel [...] in der Absicht [...], das Entgelt nicht zu entrichten" definiert wird. Etwa 4.000 Fälle entfielen auf die Erschleichung anderer Leistungen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr hierzulande 5,9 Millionen Straftaten offiziell erfasst.