Nach Thüringen und Sachsen wählt am kommenden Sonntag Brandenburg als drittes Ost-Bundesland den neuen Landtag. Seit der Wiedervereinigung war die SPD in Brandenburg bei den Landtagswahlen traditionell die stärkste Kraft. In diesem Jahr könnte sich das jedoch ändern, wie die aktuellen Wahlumfragen nahelegen.
Wie die Statista-Grafik zeigt, erhält die AfD bei allen Instituten die meisten Stimmanteile. In der neuesten INSA-Umfrage vom 17. September liegen die Rechtspopulisten bei 28 Prozent und somit drei Prozentpunkte vor der SPD auf Rang zwei. Die CDU steht bei 16 Prozent, das Bündnis Sahra Wagenknecht (14 Prozent) könnte beim ersten Versuch direkt in den Landtag einziehen. Grüne und Linke müssen im Vergleich zur letzten Landtagswahl deutliche Verluste hinnehmen. Während beide Parteien 2019 mehr als zehn Prozent der Stimmen erhielten, sehen die Umfragen sie zuletzt nur noch bei drei bis fünf Prozent.
Die Wahlbeteiligung bei den Brandenburgischen Landtagswahlen waren bislang eher verhalten. Nur 1990 und 2019 traten mehr als zwei Drittel der Wahlberechtigten den Gang zur Urne an. Besonders niedrig war die Wahlbeteiligung im Jahr 2014 – damals gaben nur 47,1 Prozent ihre Stimme ab. In Brandenburg gibt es demnach eine große Gruppe von Nichtwähler:innen, die bei der Wahl am Sonntag das Zünglein an der Waage sein könnten.