Die Schweiz gibt als Zielland ausländischer Direktinvestitionen ein zwiespältiges Bild ab. Dies ist ein Ergebnis des in der letzten Woche vom Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY veröffentlichten „Attractiveness Survey“. So erreichte im Jahr 2016 zwar die Anzahl der durch ausländische Investitionen neu geschaffenen Arbeitsplätze mit 3.416 angekündigten Stellen ein Rekordhoch, während aber die Zahl der Investitionsprojekte nach drei Jahren des Wachstums leicht auf 88 zurückging.
Dabei beruht der Zuwachs bei den Arbeitsstellen vor allem auf wenigen Großprojekten. Die Zahl der Investitionen wiederum ist weit vom Niveau der Vorkrisenjahre 2007 und 2008 entfernt, als über 120 solcher Vorhaben angestoßen wurden. Insgesamt bleibt die Schweiz, die als eines der wettbewerbsfähigsten und innovativsten Länder weltweit gilt, unter ihren Möglichkeiten: Im europäischen Vergleich belegt sie sowohl in Bezug auf die Arbeitsplätze als auch hinsichtlich der Anzahl der Projekte lediglich Rang 17 und steht damit hinter z.T. deutlich kleineren Volkswirtschaften.
Hierfür macht Marcel Stalder, CEO von EY Schweiz, vor allem Währungseffekte verantwortlich: „Obwohl die Schweiz als Standort in Sachen Staatsverschuldung, Arbeitslosigkeit, Wachstum und Infrastruktur seit Jahrzehnten vorne dabei ist, hat der starke Franken dazu geführt, dass die Zahl der Investitionen aus dem Ausland schon sehr lange tief ist und nicht mehr das Niveau von vor der globalen Finanzkrise erreicht.“ Zudem kritisiert EY, dass einige der in den letzten Jahren angenommenen Abstimmungsvorlagen wie die Minder-Initiative und die Masseneinwanderungsinitiative Investoren verunsicherten. Als größte Herausforderung, aber auch Chance für die Schweiz wird die Digitalisierung hervorgehoben.
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