Ernährung
Geht Geiz über Tierschutz?
An der Fleischtheke im Supermarkt hat jeder die Wahl: landet Fleisch aus konventioneller Tierhaltung im Einkaufswagen oder Fleisch, auf dessen Verpackung ein Siegel auf bessere Haltungsbedingungen der Tiere hinweist. Aktuellen Umfragen zufolge ist vielen Verbrauchern eine artgerechte Haltung sehr wichtig. Die Statista-Grafik auf Basis einer Untersuchung der Uni Osnabrück zeigt allerdings, dass die meisten (73 Prozent) doch zu konventionell produziertem Fleisch greifen. Bio-Fleisch oder Fleisch, dass mit dem Tierwohl-Label gekennzeichnet war, wurde deutlich seltener gekauft.
Der neunwöchige Test gliederte sich in zwei Phasen: In der ersten war das Tierwohl-Fleisch nicht mit dem entsprechenden Siegel gekennzeichnet. In der zweiten Phase war das Siegel auf der Packung aufgedruckt. Zusätzlich wiesen Flyer und Aufsteller rund um die Kühltheke auf das Fleisch und die verbesserten Haltungsbedingungen der Tiere hin. Das
Fleisch für die Tierwohlprodukte stammte von Landwirten, die ihren Tieren 10% mehr Platz, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten und einen komfortableren Stallboden boten als gesetzlich vorgeschrieben. Auf den Absatz hatte dieses zusätzliche Informationsangebot jedoch keinen positiven Einfluss. Die Forscher mutmaßen, dass Einkaufsgewohnheiten, Zeitdruck während des Einkaufs und der höhere Preis dazu führen, dass die Menschen vielfach die ihnen seit langem bekannten Produkte aus konventioneller Tierhaltung kaufen.
Beschreibung
Die Grafik zeigt die Marktanteile ausgewählter Fleischprodukte innerhalb einer Testphase in Supermärkten.
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