Opfer von vorsätzlicher Tötung in der EU nach Geschlecht bis 2022
Im Jahr 2022 hat Lettland insgesamt mit rund 3,57 Opfern vorsätzlicher Tötung je 100.000 Einwohner:innen die höchste Opferquote innerhalb der Europäischen Union (EU) registriert. Im Gegensatz zu fast allen anderen EU-Staaten und Beitrittskandidaten, sind in Lettland Frauen mit rund 3,97 Todesopfern überproportional häufiger vorsätzlichen Tötungen zum Opfer gefallen als Männer, deren Opferquote im Jahr 2022 mit rund 2,99 Opfern je 100.000 Einwohner:innen beziffert wurde.
Frauen Österreich häufiger betroffen? - Nein
In Österreich, das insgesamt mit einer Rate von rund 0,88 vorsätzlichen Tötungsdelikten je 100.000 Einwohner:innen (2022) eine der niedrigen Tötungsraten der EU aufweist, waren Frauen im Berichtsjahr mit rund 0,9 Fällen etwas häufiger als Männer mit rund 0,86 Fällen, von vorsätzlichen Tötungsdelikten betroffen. Einschränkend ist jedoch anzumerken, dass gerade bei einer insgesamt niedrigen absoluten Fallzahl wie bei Österreich, schon wenige Fälle zu statistischen Ausreißern führen. In Betrachtung der vergangenen acht Berichtsjahre sind Frauen in Österreich keineswegs durchgängig häufiger Opfer von Tötungsdelikten gewesen.
Einschränkungen
Die vorliegende Statistik zeigt die Anzahl der Opfer von vorsätzlicher Tötung je hunderttausend Einwohner:innen in Mitgliedstaaten und Beitrittskandidaten der Europäischen Union (EU), aufgeschlüsselt nach Geschlecht im Jahr 2022.
Es handelt sich bei den Daten nur um Straftaten, die von der Polizei registriert wurden, die Dunkelziffer kann gegebenenfalls höher sein. Der Ländervergleich ist daher nur mit Einschränkungen möglich. Eine hohe Opferzahl kann je nach Straftat auch auf eine höhere Anzeigebereitschaft von Zeugen/Opfern oder besser funktionierende/engagiertere Strafverfolgungsbehörden im jeweiligen Land hindeuten. Hinzu kommen Unterschiede in den nationalen Gesetzgebungen und der Zählweise, die auch durch die Harmonisierung der Daten von Eurostat und UNODC nicht vollständig beseitigt werden können.