Verurteilungen wegen Vergewaltigungen in der EU nach Geschlecht 2022
Im Jahr 2022 wurden in Dänemark rund 4,2 Personen je 100.000 Einwohner:innen für eine Vergewaltigung verurteilt, wobei auf Männer rund 8 Verurteilungen und auf Frauen rund 0,5 Verurteilungen entfielen (jeweils je 100.000 Einwohner:innen). Lediglich in Tschechien und Schweden wurden mit rund 5,52 und rund 4,8 Personen je 100.000 Einwohner:innen mehr Verurteilungen wegen Vergewaltigung erlassen oder mehr Vergewaltigungen zur Anzeige gebracht.
Hohe Verurteilungsquote in der Türkei und den EFTA-Staaten
In der Türkei wurden im Jahr 2022 rund 3,5 Personen je 100.000 Einwohner:innen rechtskräftig wegen Vergewaltigung verurteilt. Dies ist nicht nur im Vergleich zu anderen EU-Beitrittskandidaten wie Serbien mit rund 1,3 oder Albanien mit rund 2,55 Verurteilungen je 100.000 Einwohner:innen eine hohe Quote an Verurteilungen. Eine ebenfalls hohe Veruteilungsquote weisen die EFTA-Staaten Island (4,5 Verurteilungen) und Norwegen (4,5 Verurteilungen) auf.
Einschränkungen
Die vorliegende Statistik zeigt die Anzahl der für Vergewaltigung verurteilten Personen pro hunderttausend Einwohner in Mitgliedstaaten und Beitrittskandidaten der Europäischen Union (EU) sowie den EFTA-Staaten, aufgeschlüsselt nach Geschlecht im Jahr 2022.
Es handelt sich bei den Daten nur um Straftäter, die tatsächlich gefasst und verurteilt wurden, die Dunkelziffer kann gegebenenfalls höher sein. Der Ländervergleich ist daher nur mit Einschränkungen möglich. Eine hohe Verurteilungsquote kann je nach Straftat auch auf eine höhere Anzeigebereitschaft von Zeugen/Opfern und/oder besser funktionierende/engagiertere Strafverfolgungsbehörden im jeweiligen Land hindeuten. Hinzu kommen Unterschiede in den nationalen Gesetzgebungen und der Zählweise, die auch durch die Harmonisierung der Daten von Eurostat und UNODC nicht vollständig beseitigt werden können.