Frauenanteil in den nationalen Parlamenten der EU 2023
Geringe Frauenanteile in den Visegrád-Staaten - Ungarn erneut einmalig
Die mitteleuropäischen Länder der sogenannten Visegrád-Gruppe (V4) sind bereits durch ihre im europäischen Vergleich niedrigen Frauenanteile in ihren Regierungen aufgefallen. In Hinblick auf die Frauenanteile in ihren Parlamenten ergibt sich ein deutliches Bild:Tschechien zählte im Jahr 2023 rund 24,9 Prozent weibliche Abgeordnete - der Frauenanteil im Parlament ist somit höher als in der Regierung (11,1 Prozent). Für die Slowakei ergibt sich ein ähnliches Bild. Rund 22 Prozent Parlamentarierinnen stehen einem Anteil von rund 14,6 Prozent weiblicher Regierungsvertreterinnen gegenüber. Der Frauenanteil im polnischen Parlament ist mit rund 27,3 Prozent 6,7 Prozentpunkte höher als der Frauenanteil in der polnischen Regierung (20,6 Prozent).
Ungarn sticht wiederholt heraus. Der bereits sehr niedrige Frauenanteil von 14,1 Prozent im ungarischen Parlament wird vom Anteil weiblicher Regierungsangehörigen Ungarns noch unterboten: 0 Prozent - Ungarn, unter seinem umstrittenen Ministerpräsident Viktor Orbán, ist somit bereits das achte Jahr in Folge (abrufbar im Archiv) der EU-Mitgliedstaat mit der geringsten Partizipation von Frauen im Parlament und seit 2022 auch in der Regierung.