Zustimmungsrate in der amerikanischen Bevölkerung zum Vietnamkrieg 1965-1973
Der Vietnamkrieg
Nach der bewaffneten Auseinandersetzung zwischen vietnamesischen Aufständischen und der französischen Kolonialmacht von 1946 bis 1955 kam das Land auch nach Abzug der Franzosen nicht zur Ruhe: Ab 1955 brach in Vietnam ein Bürgerkrieg aus. Im Norden des Landes befanden sich kommunistische Streitkräfte an der Macht, welche von der Volksrepublik China und der Sowjetunion unterstützt worden. Im Süden etablierte sich ein von den USA unterstütztes Regime. Das erklärte Ziel Nordvietnams war die Wiedervereinigung des Staates unter kommunistischer Herrschaft. Dieses Ziel verfolgte auch der Vietcong, eine im Süden des Landes operierende kommunistische Gruppierung, welche ebenfalls den Anschluss an Nordvietnam mit Waffengewalt durchsetzen wollte. Die USA entsandten daraufhin Truppen in die Region, um einen Fall Südvietnams und die Verbreitung des Kommunismus in Südostasien zu verhindern. Der Krieg entwickelte sich jedoch rasch zu einem verlustreichen Guerillakrieg und nach langen Kämpfen und hohen Verlusten zogen die USA im Jahr 1973 die letzten Truppen ab. Während des Vietnamkrieges kam es zu zahlreichen Kriegsverbrechen, unter welchen vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden hatte.Kriegsmüdigkeit
Die Kriegsberichterstattung in den USA hinsichtlich des Vietnamkrieges stellte ein Novum dar: Bereits vorher waren Journalisten in Kriegsgebieten tätig und dokumentierten dort die herrschenden Zustände, jedoch wurden diese Bilder und Berichte häufig Opfer von Zensur. Was der amerikanischen Öffentlichkeit zuging war also gewissen Grenzen unterworfen. Mit der Verbreitung von Fernsehgeräten in einem großen Teil der amerikanischen Haushalte änderte sich dies. Erstmals war es ganzen Familien möglich direkte und ungeschönte Bilder und Videoaufnahmen von den in Vietnam geschehenden Ereignissen zu empfangen. Diese Entwicklung fiel zusätzlich mit der rasch an Stärke gewinnenden Friedensbewegung zusammen, wodurch sich das Lager der Kriegsgegner rasch weiter vergrößerte. Der Druck der amerikanischen Öffentlichkeit auf die amtierenden Regierungen nahm deutlich zu und unter Präsident Nixon begann ab dem Jahr 1969 ein schrittweiser Abzug der US-Streitkräfte.Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier.