Umfrage in der EU zu den Einschränkung der Freiheiten während der Corona-Krise 2022
Anti-Corona Demonstrationen durch Querdenker und Co - eine lautstarke Minderheit
Auf der anderen Seite hält eine klare Minderheit von rund 30 Prozent der Befragten in der EU diese Einschränkungen für kaum oder überhaupt nicht gerechtfertigt. Seit dem Frühjahr 2020 finden nicht nur in Deutschland wiederholt Demonstrationen gegen staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie statt. Die Demonstrationen richteten sich hauptsächlich gegen Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen oder das Tragen eines Mund-Nasen Schutzes, worin Teile der Demonstrant:innen eine unzulässige Einschränkung ihrer Freiheit sehen. Im Zuge dieser Anti-Corona Demonstrationen wurde neben legitim geäußerter Kritik auch vermehrt Verschwörungserzählungen sowie Falschinformationen verbreitet und sehr häufig gegen die geltenden Demoauflagen und Infektionsschutzverordnungen verstoßen, weshalb die Bewegung u.a. öffentlich in der Kritik steht. Insbesondere die "Querdenker"-Demonstration am 07. November 2020 in Leipzig, für die u.a. die NPD mobilisiert hatte und an der mehr als 20.000 Menschen teilnahmen, erregte bundesweit Aufmerksamkeit und Kritik. Bilder von Polonaise tanzenden Demonstrationsteilnehmenden und einer, trotz massenhafter Verstöße von teils gewalttätigen Demonstrant:innenen, äußerst zurückhaltenden Polizei, sorgten auch international für Aufsehen.Die Ergebnisse der Umfrage des 96. Eurobarometer deuten jedoch darauf hin, dass eine große Mehrheit der europäischen Bevölkerung die Einschränkungen der öffentlichen Freiheiten nachvollziehen kann und diese für gerechtfertigt hält, wenngleich sich die Zustimmung insgesamt verringert hat. Diese Statistik zeigt die Ergebnisse einer Umfrage zu der Rechtfertigung von Freiheitseinschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus in den Ländern der Europäischen Union.
Eurobarometer
Grundlage für diese Statistik sind Daten, die im Zuge des 96. Eurobarometer ermittelt wurden. Das Eurobarometer ist eine Meinungsumfrage, die in regelmäßigen Abständen im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wird und ein Stimmungsbild der europäischen Bevölkerung zu verschiedenen Themen erheben soll. Die Erhebung findet zweimal jährlich statt und wird neben den 27 EU-Mitgliedstaaten¹ auch in Großbritannien und in den fünf EU-Beitrittskandidaten Albanien, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien und der Türkei durchgeführt.Zusätzlich zu den im Standard-Eurobarometer regelmäßig gestellten Fragen werden im sogenannten Spezial-Eurobarometer wechselnde, zum jeweiligen Zeitpunkt akute Themen behandelt; so zum Beispiel die Wahrnehmung von Antisemitismus im Dezember 2018.