Ethnien in der Republik Moldau 2014
Transnistrien: Update zu Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine
Seit dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar/März 2022, flüchten viele Einwohner:innen aus dem ukrainischen Kriegsgebiet. Auch in die angrenzende Republik Moldau sind bereits mehrere hunderttausend Ukrainer:innen geflohen. Gleichzeitig spitzt sich auch der Konflikt um das abtrünnige Transnistrien derzeit zu:Das de facto unabhängige Transnistrien hat sich Anfang der 1990er Jahre mit Hilfe Russlands in einem militärischen Konflikt einseitig von der Republik Moldau gelöst und die Unabhängigkeit ausgerufen. Tatsächlich wird Transnistrien international nicht als eigenständiger Staat anerkannt und gilt völkerrechtlich als abtrünniger Teil Moldaus. Das Staatsgebiet Transnistriens nimmt nahezu die gesamt Ostgrenze der Republik Moldau ein und ist somit vom moldauischen und ukrainischen Staatsgebiet umschlossen. Internationale Beobachter befürchten, dass sich der Krieg in der Ukraine auf Transnistrien ausweiten könnte. Zum einen versteht sich Russland als Schutzmacht Transnistriens, zum anderen ist Transnistrien aufgrund der politischen Isolation als Staat in der jetzigen Form nicht entwicklungsfähig. Es besteht die Befürchtung, dass Transnistrien unter dem Vorwand selbst Angriffsziel der Ukraine geworden zu sein, die Schutzmacht Russland um militärischen Beistand ersucht, um schließlich gegenüber der Republik Moldau Tatsachen zu schaffen.
Belastbare aktuelle Zahlen zur tatsächlichen Einwohnerzahl des Landes und der ethnischen Zusammensetzung sind aufgrund der dynamischen Situation gegenwärtig und kurzfristig kaum verfügbar. Valide Zahlen zur ethnischen Zusammensetzung einer nationalen Wohnbevölkerung werden zumeist nur im Rahmen eines nationalen Bevölkerungszensus (Volkszählung) erhoben.