Machtvergleich von den USA und China nach Asia Power Index 2024
Die USA haben im Jahr 2024 in sechs von acht Kategorien des Asia Power Index 2024 einen Wettbewerbsvorteil. Chinas Indexwert sank im Jahr 2024 stärker als bei allen anderen Staaten. Lediglich in den Kategorien militärische Fähigkeiten, diplomatischem Einfluss und Zukunftsressourcen geht der Trend in Chinas Richtung. Der Asia Power Index untersucht das Machtverhältnis von Staaten und geopolitischen Akteuren in der Region Asien-Pazifik.
Wie wird sich das Machtverhältnis zwischen China und den USA entwickeln?
Die USA konnten im Jahr 2023 den Platz als mächtigster Akteur in der Region Asien-Pazifik verteidigen. In der Kategorie "Wirtschaftliche Fähigkeiten" konnten die USA ebenfalls mächtigster Akteur werden. Damit sind die USA in sechs von acht Kategorien führend. Lediglich bei "Diplomatischer Einfluss" und "Wirtschaftliche Beziehungen" liegt China vorn. Die USA profitierten 2023 leicht von Chinas Schwäche im wirtschaftlichen Bereich. Durch die Null-Covid-Maßnahmen und die daraus resultierende Isolation Chinas nahm Chinas Macht im wirtschaftlichen Bereich ab. Insgesamt hat es China in den vergangenen Jahren nicht geschafft, den Abstand zu den USA zu verringern, auch wenn Chinas militärische Macht weiter steigt.
Wie ergibt sich der Asia Power Index Wert?
Das Lowy Institute definiert Macht als die Fähigkeit eines Staates, das Verhalten von anderen Staaten, nicht staatlichen Akteuren und den Verlauf internationaler Politik zu steuern oder zu beeinflussen. Dabei wird aus 133 Indikatoren ein Indexwert ermittelt. Staaten mit einem Indexwert von 70 oder höher gelten dabei als Supermacht, Staaten ab einem Wert von 10 sind Mittelmächte und alle unterhalb von einem Wert von 10 geringere Mächte. Die Indikatoren teilen sich in 30 thematische Kategorien und insgesamt 8 Oberkategorien ein.
Kategorie: Einfluss
- Kultureller Einfluss: Fähigkeit, öffentliche Meinung zu beeinflussen, Informationsfluss und Austausch von Menschen.
- Diplomatischer Einfluss: diplomatische Beziehungen, Beteiligung an multilateralen Institutionen und außenpolitischer Anspruch.
- Verteidigungsnetzwerke: Verteidigungsabkommen und Allianzen, Waffentausch und regionale Verteidigungsdiplomatie.
- Wirtschaftliche Beziehungen: Einfluss durch regionale wirtschaftliche Abhängigkeiten, Handels- und Investmentbeziehungen.
Kategorie: Ressourcen
- Zukunftsressourcen: prognostizierte wirtschaftliche und militärische Ressourcen in 2030, Erwerbstätigenbevölkerung
- Widerstandsfähigkeit, Resilienz: Fähigkeit externe Schocks abzuwehren, institutionelle Stabilität, Ressourcensicherheit, nukleare Abschreckung
- Militärische Fähigkeiten: konventionelle Fähigkeiten, Verteidigungsausgaben, Armee, Waffen und Waffensysteme, militärische Stellung in Asien
- Wirtschaftliche Fähigkeiten: Bruttoinlandsprodukt nach Kaufkraftparität, technologischer Entwicklungsstand, globale Konnektivität
Die fünf Kategorien Resilienz, Zukunftsressourcen, Verteidigungsnetzwerke, Diplomatischer Einfluss und Kultureller Einfluss gehen mit jeweils 10 Prozent in den Indexwert. Wirtschaftliche Beziehungen werden mit 15 Prozent Anteil verbucht. Wirtschaftliche und Militärische Fähigkeiten gehen schließlich mit jeweils 17,5 Prozent in die Bewertung des Index ein.