Vergleich von Gewinn/Verlust von UBS und Credit Suisse bis 2023 (Quartalszahlen)

Im 2. Quartal des Jahres 2023 musste die Schweizer Großbank Credit Suisse einen Verlust in Höhe von rund 9,3 Milliarden Schweizer Franken. Im Quartal zuvor konnte die Schweizer Großbank noch einen Gewinn von rund 11,5 Milliarden Schweizer Franken verzeichnen. Dieser Milliardengewinn beruhte allerdings auf den Notfallmaßnahmen der Schweizerischen Nationalbank aus dem März 2023 zur Rettung der Credit Suisse. Der Gewinn wurde somit nicht im operativen Geschäft erzielt.
Die Konkurrentin UBS, die die Credit Suisse übernommen hat, konnte hingegen einen Gewinn in Summe von rund 25,4 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaften. Ab dem Geschäftsjahr 2024 wird die Credit Suisse vollständig in die Geschäftsstruktur der UBS integriert. Bereits mit dem 3. Quartal 2023 wird die eigenständige Finanzberichterstattung der Credit Suisse eingestellt.

Die Credit Suisse in der Krise

Für das Jahr 2022 schrieb die Credit Suisse den höchsten Verlust seit der Finanzkrise, rund 7,29 Milliarden Schweizer Franken. Insgesamt geht 2022 als Krisenjahr in die Geschichte der Bank ein: So enthüllten beispielsweise die Suisse Secrets-Recherchen geheime Daten zu teils fragwürdigen bis kriminellen Kunden der Bank.

Im März 2023 spitzt sich die Lage um das Schweizer Bankhaus weiter zu. Zunächst verschiebt die Credit Suisse kurzfristig den Termin zur Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts für das vorangegangene Geschäftsjahr. Begründet wurde dies durch ungeklärte Fragen zur Rechnungslegung durch die US-Wertpapieraufsicht. Daraufhin bricht der sich ohnehin bereits im Sinkflug befindliche Aktienkurs der Credit Suisse weiter ein. Die Pleite des US-Geldinstituts Silicon Valley Bank (SVB) lässt das Geldhaus in einen weiteren Abwärtsstrudel geraten. In der Folge muss die Schweizerische Nationalbank einspringen und die Credit Suisse stützen: Sie stellt der Bank Kredite in Summe von bis zu 50 Milliarden Franken - umgerechnet knapp 51 Milliarden Euro - zur Verfügung. Durch diese Maßnahme kann der Abwärtstrend des Aktienkurses aber nur vorübergehend gestoppt werden.

Übernahme der taumelnden Credit Suisse durch die UBS

Der Druck auf das Bankhaus bleibt bestehen, insbesondere deshalb, da es zu den weltweit größten Vermögensverwaltern und den 30 global systemrelevanten Banken gehört, deren Ausfall zu einer Erschütterung des internationalen Finanzwesens führen würde. Daher beginnt die Schweizer Regierung Verhandlungen mit der konkurrierenden Großbank UBS. Am Ende dieser Verhandlungen steht am 19. März 2023 die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS für 3 Milliarden Schweizer Franken. Die SNB stützt den Deal durch eine Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken für beide Banken; der Bund sichert der UBS außerdem eine Garantie von neun Milliarden Franken zur Übernahme potenzieller Verluste zu. Die Verschmelzung von UBS und Credit Suisse ist die bedeutendste europäische Bankenfusion seit der Finanzkrise und lässt eines der größten systemrelevanten Finanzinstitute Europas entstehen, das größer sein wird als die Deutsche Bank.