Ergebnis der Parlamentswahlen (Unterhauswahlen) in Japan 2024
Bei den Wahlen zum japanischen Unterhaus (Shūgiin) der Nationalversammlung (Kokkai) am 27. Oktober 2024 hat die Regierungskoalition der Liberaldemokratischen Partei (LDP) und Kōmeitō ihre Parlamentsmehrheit verloren. Die LDP kommt auf 191 Sitze, Kōmeitō auf 24. Die LDP hat somit 65 Sitze verloren. Der große Gewinner der Wahlen ist die oppositionelle Konstitutionell-Demokratische Partei, die ihre Sitze von 98 auf 148 ausbauen konnte. Neu im Parlament ist die neu gegründete Konservative Partei Japans (Hoshu), die 3 Sitze gewinnen konnte.
Für den frisch gewählten Premierminister und Parteioberhaupt der LDP, Shigeru Ishiba, ist das Ergebnis ein Rückschlag. Das erste Mal seit 2009 verliert eine von der LDP geführte Koalition ihre Mehrheit im Parlament. Die KDP hat bereits angekündigt, Gespräche mit anderen Parteien zu führen, um eine künftige Regierung unter der LDP zu verhindern. Die LDP müsste sich einen dritten Koalitionspartner suchen. Sowohl Nippon Ishin no Kai, als auch die Demokratische Volkspartei hatten im Vorfeld der Wahlen angekündigt, nicht mit der LDP und Kōmeitō regieren zu wollen.
Vorgezogene Wahlen im Repräsentantenhaus
Nach den internen Wahlen in der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) ist Shigeru Ishiba neues Parteioberhaupt der LDP und damit Premierminister geworden. Kurz darauf löste dieser das Repräsentantenhaus (Unterhaus) auf, sämtliche Mitglieder der Regierung traten zurück. Somit finden am 27. Oktober vorgezogene Neuwahlen aller 465 Mitglieder des Unterhauses statt.
Das japanische Unterhaus ist einflussreicher als das Oberhaus im japanischen Parlament (Kokkai). Das Unterhaus hat sowohl bei der Wahl des Premierministers, beim Haushalt und bei internationalen Verträgen die Stimmhoheit. Im Repräsentantenhaus werden 289 Mitglieder nach einfachem Mehrheitswahlrecht gewählt. Die restlichen 176 Mitglieder werden nach repräsentativen Parteilisten vergeben.