Gesamtbevölkerung in Italien bis 2050
Italien hat im Jahr 2023 geschätzt rund 59,5 Millionen Einwohner:innen gezählt und es werden weniger. Die Gesamtbevölkerung von Italien sinkt das achte Jahr in Folge. Bis zum Jahr 2014 wuchs die Einwohnerzahl Italiens, seitdem büßt Italien jährlich Einwohner in der Größenordnung einer Großstadt ein. Für das Jahr 2024 wird eine Gesamtbevölkerung Italiens von rund 59,3 Millionen Menschen prognostiziert.
Italien vergreist - demographische Abwärtsspirale kaum noch abzuwenden
Italien ist wie kaum ein anderes Land vom demographischen Wandel betroffen. Die Fertilitätsrate ist eine der niedrigsten weltweit und die Gesellschaft ist überaltert. Lange Zeit konnte die Vergreisung der italienischen Gesellschaft über positive Migrationssalden kaschiert werden. Die Gesamtbevölkerung wuchs, solange die niedrigen Geburtenraten mit einer ausreichenden Anzahl von Einwanderungen kompensiert werden konnten.
Die Trendumkehr war jedoch seit Jahren absehbar: Seit 2007 hatte sich die wirtschaftliche Lage Italiens für einige Jahre zusehends verschlechtert und die Arbeitslosigkeit stieg rasant an. Kurz: Für Einwanderer wurde Italien unattraktiver und gleichzeitig verließen immer mehr junge Italiener das Land. Zurück bleiben die Alten. Obwohl der Migrationssaldo für Italien insgesamt weiterhin positiv ist, reicht die Nettomigration mittlerweile nicht mehr aus, um die Gesamtbevölkerung wenigstens konstant zu halten.
Wie viele Polen, Türken oder Afrikaner leben in Italien?
Entgegen der häufig geäußerten Annahme kommen die meisten in Italien lebenden Ausländer:innen nicht aus Afrika. In Italien leben im Jahr 2021 insgesamt rund 5,2 Millionen Ausländer:innen, wobei deutlich mehr Ausländer:innen in Italien aus dem Nicht-EU-Ausland (rund 3,8 Millionen) stammen als aus einem Mitgliedsland der Europäischen Union (rund 1,4 Millionen). In der Liste der 20 häufigsten Staatsangehörigkeiten in Italien lebender Ausländer:innen finden sich sechs afrikanische Staaten von denen etwa 950.000 Menschen in Italien leben. Allein aus den drei Nicht EU-Staaten Albanien, China und der Ukraine leben aktuell mehr Menschen in Italien.
Natürliche Bevölkerungsentwicklung oder Migration?
Grundsätzlich kann bei der Bevölkerungsentwicklung zwischen dem natürlichen Bevölkerungswachstum und der Zuwachsrate (allgemeines Bevölkerungswachstum) unterschieden werden:natürliches Bevölkerungswachstum
- Das natürliche Bevölkerungswachstum ergibt sich aus der Verrechnung von Geburten und Todesfällen.
Zuwachsrate
- Bei der Zuwachsrate wird das natürliche Bevölkerungswachstum mit dem Migrationssaldo, also dem Saldo aus Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung) verrechnet.
Zusammenhang
- Industrieländer benötigen im Allgemeinen eine Geburtenrate (Fertilitätsrate) von durchschnittlich 2,1 Kindern je Frau, um den Bestand der Population konstant zu halten (Bestandserhaltungsniveau). Für ein positives Bevölkerungswachstum wird dementsprechend eine höhere Geburtenrate oder ein positiver Migrationssaldo benötigt.