Gesamtzahl der Organtransplantationen in Deutschland nach Organen bis 2023
Seit dem Jahr 1963 wurden in Deutschland bis zum 31. Dezember 2023 insgesamt 153.103 Organe transplantiert¹: 14.790 Herzen, 7.763 Lungen, 96.723 Nieren, 29.545 Lebern und 4.282 Pankreata. Für schwerkranke Menschen ist die Organspende häufig die einzige Hoffnung auf ein neues Leben. Im Jahr 2022 warteten bundesweit mehr als 8.500 Patienten auf ein Spenderorgan. Gespendet wurden im gleichen Jahr 2.877 Organe.
Allokation von Organen
Die Vermittlung der Spenderorgane in Deutschland, Belgien, Kroatien, den Niederlanden, Luxemburg, Österreich, Ungarn und Slowenien erfolgt über Eurotransplant. Bei der gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Leiden, Niederlande sind alle Patienten der Mitgliedsländer registriert, die auf ein Spenderorgan warten. Durch den Länderzusammenschluss haben Patienten eine größere Wahrscheinlichkeit, ein immunologisch passendes Organ zu bekommen. Die Allokation der Organe erfolgt nach medizinischen Erfolgsaussichten und Dringlichkeit. In Deutschland hat die Bundesärztekammer auf Grundlage des Transplantationsgesetztes Richtlinien für die Organvermittlung erlassen.
Deutschland im internationalen Vergleich Schlusslicht
Im Ländervergleich der Organspenderquote belegt Deutschland einen der hintersten Plätze. Mit durchschnittlich knapp 10,3 Spendern je eine Million Einwohner (2022) ist die Bundesrepublik deutlich spendenunwilliger als seine europäischen Nachbarn. Um die Organspende zu erleichtern, hat der Deutsche Bundestag im Februar 2019 der Änderung des Transplantationsgesetzes zugestimmt. Darüber hinaus wird diskutiert, ob statt der derzeit in Deutschland gültigen Zustimmungslösung, nach der Hirntoten nur Organe entnommen werden dürfen, wenn der Betroffene vorab oder die Angehörigen einer Entnahme ausdrücklich zustimmen, eine Widerspruchslösung gelten soll. Wer nicht ausdrücklich widerspricht, würde danach automatisch als Organspender gelten.