Target2-Salden der Bundesbank bis 2024
Im Juli des Jahres 2024 verzeichnete die Bundesbank einen positiven Target2-Saldo in Höhe von etwa 1.048,4 Milliarden Euro. Dies bedeutet, dass die Bundesbank rund 1.048,4 Milliarden Euro grenzüberschreitende Forderungen gegenüber den anderen am Target2-System teilnehmenden Zentralbanken hatte.
Über Target2
Target2 ist ein Zahlungsverkehrssystem, über das nationale und grenzüberschreitende Zahlungen in Zentralbankgeld schnell und endgültig abgewickelt werden. Diesen Zahlungen können ganz unterschiedliche Geschäfte z. B. die Zahlung einer Warenlieferung, der Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, die Gewährung oder Rückzahlung eines fälligen Darlehens oder die Geldanlage bei einer Bank zugrunde liegen. Auch Transaktionen im Rahmen von Offenmarktgeschäften des Eurosystems werden über das Target2-System abgewickelt.
Fließen beispielsweise einer über die Bundesbank an Target2 teilnehmenden Bank Gelder aus dem Ausland zu, führt dies bei der Bundesbank zu Verbindlichkeiten gegenüber dieser Bank. Im Gegenzug entsteht eine Forderung der Bundesbank in gleicher Höhe gegenüber der sendenden nationalen Zentralbank. Diese wiederum belastet das Konto der sendenden Geschäftsbank. Die bei den nationalen Zentralbanken entstehenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus einer über den Tag anfallenden Vielzahl solcher Transaktionen gleichen sich normalerweise nicht vollständig aus. Am Ende des Geschäftstages verbleibende Forderungen und Verbindlichkeiten aller an Target2 teilnehmenden nationalen Zentralbanken werden gemäß einem Abkommen im Eurosystem an die Europäische Zentralbank (EZB) übertragen und dort saldiert. Die so entstehenden Target2-(Netto)-Salden sind demnach das Ergebnis der grenzüberschreitenden Verteilung von Zentralbankgeld innerhalb der dezentralen Struktur des Eurosystems. Die Bundesbank selbst ist an dem Prozess nicht aktiv beteiligt.