Strafgefangene im Jugendstrafvollzug in Deutschland nach Bundesländern 2023
In Nordrhein-Westfalen gab es am Stichtag 31. März 2023 704 Strafgefangene im Jugendstrafvollzug (geschlossener und offener Vollzug). Damit war Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten jungen Inhaftierten; am wenigsten waren es hingegen in Bremen mit 5.
Was ist der Jugendstrafvollzug?
Der Jugendstrafvollzug beinhaltet die strafrechtliche Sanktionierung sowie die Inhaftierung von jungen Erwachsenen. Im Gegensatz zum Erwachsenenvollzug hat der Jugendvollzug eine erzieherische Ausrichtung, welche stärker darauf fokussiert ist, Straftäter in die langfristige Straffreiheit zu resozialisieren. In der Regel sind hier Personen zwischen 14 und 20 Jahren inhaftiert. Während unter 14-Jährige nicht strafmündig sind, gelten 18- bis 20-Jährige als Heranwachsende. Bei Heranwachsenden wird vom Gericht entschieden, ob die Verurteilung nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht verhängt wird. Der Jugendvollzug wird nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) bestimmt.
Jugendstrafvollzug in Deutschland im Detail
Im Jahr 2023 befanden sich insgesamt rund 2.700 Strafgefangene im Jugendstrafvollzug. In den letzten Jahren nahm die Anzahl der Gefangenen kontinuierlich ab. Die allermeisten der Strafgefangenen im Jugendstrafvollzug waren männlich, zudem war die Mehrheit von ihnen zu diesem Zeitpunkt volljährig. Abseits des Jugendstrafvollzugs gab es insgesamt am Stichtag Ende März 2023 rund 44.200 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in den Justizvollzugsanstalten in Deutschland.