Twitch: Daten und Fakten zum Live-Streaming-Anbieter
Mehr als nur Games
Die Mehrzahl aller Twitch-Inhalte besteht nach wie vor aus Video-Spielen bzw. Live-Streams von Spielen wie Fortnite, World of Warcraft oder League of Legends. Letzteres stellte sich im Februar 2024 als als zweitbeliebtester Content der gesamten Plattform heraus – lediglich Grand Theft Auto V (GTA) erzielte mit rund 153 Millionen Zuschauerstunden einen noch höheren Wert. Neben den klassischen Computerspielen erfreuen sich auch Pen-n-Paper bzw. Rollenspiele allgemein sowie Live Musik, Sport und Kunst großer Beliebtheit. Denn gerade bei Auftragsarbeiten oder speziell für Abonnenten und andere Sponsoren angefertigte Inhalte bietet der interaktive Aufbau des Streaming-Anbieters hier ganz neue Möglichkeiten, das Endergebnis noch im Entstehungsprozess mitzugestalten. Interessierte aus den jeweiligen kreativen oder sportlichen Bereichen nutzen Twitch als Lernplattform, indem sie ihre Vorbilder bei der täglichen, sonst eher unsichtbaren Routine beobachten.Deutsche Nutzerschaft jünger und weiblicher als üblich
Doch unabhängig vom eigenen Geschick oder Talent in den jeweils gestreamten Inhalten, wird bei Betrachtung der Nutzerschaft neben einer weithin großen Leidenschaft für Videospiele deutlich, dass sie überwiegend männlich und jung ist. Tatsächlich sind weltweit etwa drei Viertel der Twitch-Nutzer zwischen 18 und 34 Jahren alt und, unabhängig von der Altersklasse, zu über 70 Prozent männlich. In Deutschland dagegen machen Frauen mehr als ein Drittel der Nutzerschaft aus, wenn auch der Altersunterschied im Vergleich zum globalen Durchschnitt tiefer liegt.Unabhängig von Alter oder Geschlecht lässt sich die Nutzerschaft neben den Streamern vor allem in drei Kategorien unterteilen: Follower, Abonnenten und Zuschauer ohne Subscription, die den jeweiligen Kanälen also nicht folgen und für diese auch kein Abonnement abgeschlossen haben. Follower wiederum folgen ihren Lieblings-Content-Creatoren, zahlen allerdings nicht dafür, während die Gruppe der Abonnenten wiederum monatlich bestimmte Summen für ihre jeweiligen Streamer hinterlassen und diese somit finanziell unterstützen.
Channel-Boost dank Corona
Der erfolgreichste Streamer Deutschlands ist MontanaBlack88 mit über fünf Millionen Followern. Er hat sich vor allem auf die klassischen Gamingstreams von Spielen wie Fortnite, Call of Duty und Fifa spezialisiert. Ihm folgten mit größerem Abstand Trymacs und TheRealKnossi mit jeweils rund drei bzw. zwei Millionen Followern. Die meisten Zuschauer hatte dagegen im gleichen Zeitraum REVEDTV, dem im Schnitt etwa 94.500 Personen aus ganz Deutschland zusahen. Doch auch hier liegt MontanaBlack88 unter den Top-Plätzen.Weltweit waren im Ende 2023 etwa 7,9 Millionen Streamer auf der Plattform aktiv, um die verschiedensten Inhalte und Streams mit ihren Zuschauern zu teilen. Zu Beginn 2024 (Stand: Januar) waren dagegen rund um den Globus etwa 108.000 Kanäle gleichzeitig aktiv. Tatsächlich konnte dieser Wert während der Corona-Pandemie seinen zwischenzeitlichen Höchststand erreichen, wurde jedoch Anfang 2024 übertroffen. Zum Vergleich: Noch 2019 hatte sich die Zahl mit durchschnittlichen 49.000 aktiven Kanälen nicht einmal auf die Hälfte belaufen.
Das Live-Streaming-Portal Twitch ging erstmalig im Jahr 2011 online. Im Jahr 2014 wurde Twitch von Amazon übernommen.