René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten und Fakten zur US-Wirtschaft
Die US-Wirtschaft hat sich schneller von den Krisen der vergangenen Jahre erholt als viele der westlichen Volkswirtschaften. Im Vergleich zu den westlichen Industrieländern ist die US-Wirtschaft in den letzten Jahren überdurchschnittlich gewachsen, bleibt aber hinter den Wachstumsraten von G20-Schwellenländern, wie Indien und China, zurück. Dennoch haben seit Ende 2021 über 60 Prozent der Befragten in nationalen Umfragen eine negative Erwartung an die wirtschaftliche Entwicklung. Nach hohen Wachstumsraten in der zweiten Hälfte von 2023, die durch Infrastrukturinitiativen, wie dem Chips-Act und dem Inflation Reduction Act angetrieben wurden, blieb das BIP-Wachstum im ersten Quartal 2024 mit rund 1,6 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Auch die monatliche Inflationsrate sinkt nicht so schnell wie geplant und ist mit rund 3,7 Prozent noch deutlich über der Zielquote von zwei Prozent. Trotz der niedrigen Arbeitslosenquote ist das Verbrauchervertrauen nach einem Aufwärtstrend Anfang des Jahres seit April 2024 am Sinken. Trotz steigender Löhne sind die Auswirkungen der hohen Inflationsraten für Verbraucher:innen zu spüren und haben zu geringeren Sparraten und Vertrauen in die Konjunktur geführt. Der Außenhandel mit Gütern hat sich Anfang des Jahres gesteigert – im April sind die Güterexporte jedoch leicht zurückgegangen.
Regionale Unterschiede in den US-Bundesstaaten
Während die USA die größte Volkswirtschaft weltweit sind, gibt es deutliche regionale Unterschiede in den einzelnen Bundesstaaten, je nachdem, ob man das Bruttoinlandsprodukt der Bundesstaaten oder das BIP pro Kopf der einzelnen Staaten betrachtet.
Lohnentwicklung
Im Jahr 2022 sind die Reallöhne, ähnlich wie in anderen Industrieländern, zurückgegangen. In den USA betrug der Rückgang rund 3,2 Prozent. Das durchschnittliche Jahreseinkommen ist 2022 auf rund 77.463 US-Dollar gewachsen, der Zuwachs war geringer als noch im Vorjahr. Das Medianeinkommen der Haushalte sinkt seit 2020 und hat 2022 bei rund 74.580 US-Dollar pro Jahr gelegen – 2019 waren es noch rund 78.250 US-Dollar. Die Verteilung der Einkommen ist jedoch ungleich. Rund 20 Prozent der Haushalte haben im Jahr weniger als 35.000 US-Dollar zur Verfügung und damit weniger als die Hälfte des Medianeinkommens. Fast 12 Prozent der Haushalte haben dagegen 200.000 US-Dollar oder mehr zur Verfügung. Diese Entwicklung zeigt sich auch am verfügbaren Einkommen der Volkswirtschaft der USA, das von 2021 auf 2022 stagnierte. Der durchschnittliche Stundenlohn (Medianlohn) beträgt rund 19,24 US-Dollar pro Stunde im Jahr 2023. Während der gesetzliche Mindestlohn bei 7,25 US-Dollar pro Stunde liegt, unterscheidet sich dieser stark nach Bundesstaat. Während Bundesstaaten, wie Washington oder Kalifornien, einen Mindestlohn von 16 US-Dollar oder mehr haben, liegt der Mindestlohn in Wyoming und Georgia sogar unter dem bundesweiten Mindestlohn bei vielen Arbeitsverhältnissen.
Dementsprechend ist das Konsumklima deutlich gesunken und betrug zeitweise Werte zwischen 50 und 60 im Gesamtindex (Februar 1966 = 100). Der Konsumklimaindex ist seitdem zwar leicht gestiegen, schwankt aber dennoch immer wieder. Im Jahr 2023 ist das Wachstum der privaten Konsumausgaben zurückgegangen. Mit einem Wachstum von rund 1,7 Prozent gegenüber 2022 ging die Wachstumsrate um rund 0,3 Prozent zurück. Nachdem die Konsumausgaben 2020 zurückgegangen waren, stiegen sie 2021 im Kontext von Corona-Hilfen deutlich an. Die durchschnittlichen Haushaltsausgaben in den USA haben im Jahr 2022 rund 72.967 US-Dollar betragen. Der größte Kostenpunkt für Verbraucher:innen im Jahr 2022 war der Bereich Wohnen mit Ausgaben von durchschnittlich rund 24.298 US-Dollar im Jahr. Transport, Lebensmittel sowie Versicherung und Rentenausgaben sind die nächstgrößten Kostenfaktoren für Verbraucher:innen.
Exporte
Das Exportvolumen der USA ist im Jahr 2023 zurückgegangen. Während im Vorjahr rund 2,06 Billionen US-Dollar aus den USA exportiert wurden, sank der Exportwert 2023 auf rund 2,02 Billionen US-Dollar.
Auch das Importvolumen der USA ist 2023 gesunken, von rund 3,4 Billionen US-Dollar (2022) auf rund 3,2 Billionen US-Dollar.
Ein wiederkehrendes Problem, besonders in der politischen Debatte, ist das hohe Handelsbilanzdefizit der USA. Im Jahr 2023 ist dieses zwar gesunken, beträgt aber nach wie vor rund 1,15 Billionen US-Dollar. Die höchsten Defizite im Außenhandel mit Gütern verzeichnen die USA mit China, der EU und Mexiko ein.
Der Dienstleistungshandel der USA ist im Jahr 2022 auf einen neuen Höchststand gekommen. Die Dienstleistungsexporte haben rund 900 Milliarden US-Dollar betragen, die Importe rund 671,4 Milliarden US-Dollar. Somit erzielen die USA, im Gegensatz zum Güterhandel, im Außenhandel mit Dienstleistungen einen kontinuierlichen Überschuss. Die EU ist der größte Handelspartner im Dienstleistungshandel und macht rund ein Viertel des gesamten Handelsvolumens aus.
Staatsverschuldung
Die Staatsverschuldung der USA wächst seit Jahren stetig an und hat während der Corona-Pandemie einen besonders deutlichen Anstieg erfahren. Im Jahr 2021 stieg die Staatsverschuldung von 23,3 Billionen US-Dollar auf über 28 Billionen US-Dollar an. 2023 lag die Staatsverschuldung bei rund 33,4 Billionen US-Dollar, was einem Schuldenanteil von rund 122 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. In den USA gibt es zudem eine gesetzliche Schuldenobergrenze. Seit dem Zweiten Weltkrieg darf die US-Regierung demnach eigenmächtig Kredite zur Finanzierung von Haushaltsausgaben aufnehmen, jedoch gibt es eine Obergrenze, die lediglich per Gesetz geändert werden kann und daher in unregelmäßigen Abständen zu politischen Konflikten führt (zuletzt 2023). Im Haushaltsstreit 2023 konnte noch eine politische Lösung erzielt werden, in der Vergangenheit hat das Gesetz zu Shutdowns in der US-Regierung geführt. Während eines Shutdowns kann die Regierung lediglich absolut notwendige Aufgaben wahrnehmen, was nicht nur die Einnahmen der Regierung, sondern auch die Wirtschaft insgesamt negativ beeinträchtigt. Zuletzt trat dieser Fall von Dezember 2018 bis Januar 2019 ein, als die US-Regierung über 34 Tage einer Haushaltssperre unterlegen war. Grund dafür war der Streit um die Finanzierung der Grenzmauer zwischen Mexiko und den USA unter Präsident Trump.
Der größte Anteil der Staatsschulden in Form von Staatsanleihen liegt mit rund 34,85 Prozent auf Konten der Zentralbank (Federal Reserve). Rund 23,35 Prozent der Staatsschulden liegen bei ausländischen und internationalen Schuldnern. Mit rund 1,2 Billionen US-Dollar liegt unter ausländischen Schuldnern der größte Anteil in Japan, gefolgt von China und Großbritannien. Die hohen Staatsschulden haben zu einer immer größer werdenden Zinslast für die USA geführt. Im Jahr 2023 liegt der Gesamtzinsaufwand der USA bei rund 875 Milliarden US-Dollar, vor der Corona-Pandemie (2019) lag der Zinsaufwand bei 574 Milliarden US-Dollar.
Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftswachstum
Im Jahr 2023 hat das Bruttoinlandsprodukt der USA einen Wert von rund 27,3 Billionen Dollar erreicht. Investmentprogramme und niedrige Arbeitslosigkeit im Jahr 2023 haben Wirtschaftswachstum angeregt. Die Industriezweige haben dementsprechend im Jahr 2023 einen Zuwachs in der Bruttowertschöpfung verzeichnet. Baugewerbe, verarbeitendes Gewerbe und Großhandel haben einen Zuwachs in der Wertschöpfung zwischen fünf und neun Prozent verzeichnet. Zurückgegangen ist dagegen der Zuwachs im Bergbausektor und Einzelhandel. Insgesamt tragen Dienstleistungen einen großen Teil der Bruttowertschöpfung der US-Wirtschaft bei. Der größte Wirtschaftszweig ist der Bereich Finanzen, Versicherungen, Immobilien, Vermietung und Leasing, mit einer Wertschöpfung von rund 5,65 Billionen US-Dollar im Jahr 2023. Das verarbeitende Gewerbe ist der viertgrößte Sektor.Regionale Unterschiede in den US-Bundesstaaten
Während die USA die größte Volkswirtschaft weltweit sind, gibt es deutliche regionale Unterschiede in den einzelnen Bundesstaaten, je nachdem, ob man das Bruttoinlandsprodukt der Bundesstaaten oder das BIP pro Kopf der einzelnen Staaten betrachtet.
- Das größte Bruttoinlandsprodukt hat Kalifornien mit rund 3,86 Billionen US-Dollar. Kalifornien hat als einer von 51 Staaten (inkl. District of Columbia) einen Anteil von über 14 Prozent am BIP der USA und wäre als Nationalstaat die fünftgrößte Volkswirtschaft hinter den USA, China, Japan und Deutschland.
- Das größte BIP pro Kopf hat das District of Columbia. Aufgrund der geringen Größe und Einwohnerzahl vereint der Hauptstadtdistrikt mit Washington, D.C. eine hohe Bruttowertschöpfung pro Kopf. New York ist mit einem BIP pro Kopf von rund 109.971 US-Dollar der Bundesstaat ohne Sonderstatus mit dem höchsten BIP pro Kopf. Weltweit gesehen würde New York auf Rang 2 der Länder mit dem höchsten BIP pro Kopf kommen - hinter Luxemburg.
- Das geringste Bruttoinlandsprodukt hat der Bundesstaat Vermont mit rund 43,1 Milliarden US-Dollar. Das geringste BIP pro Kopf hat dagegen Mississippi. Mit rund 49.801 US-Dollar pro Kopf würde Mississippi es nicht unter den 20 Ländern mit dem höchsten BIP pro Kopf schaffen und liegt rund 31.831 US-Dollar unter dem landesweiten Durchschnitt.
Arbeitsmarkt und Einkommen
Die Arbeitslosenquote in den USA ist im Jahr 2023 auf dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahrzehnten. Nach einem rasanten Anstieg während der Corona-Pandemie, als rund über 21 Millionen Menschen arbeitslos waren, ist die Zahl der Arbeitslosen seit Mai 2022 auf einem niedrigen Niveau. Die Anzahl der Erwerbstätigen ist seit dem Ende der Pandemie kontinuierlich am Steigen und die Erwerbstätigenquote hat mit rund 60,3 Prozent das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Fast 80 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten im Dienstleistungssektor, rund 19 Prozent in der Industrie. Unter Arbeitnehmern arbeiten rund 75,5 Millionen Männer in Vollzeit, bei Frauen beträgt die Zahl rund 58,6 Millionen. Dagegen arbeiten rund sieben Millionen Frauen mehr in Teilzeit als Männer. Gemessen an der Anzahl der Beschäftigten ist der Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungssektor mit rund 36,4 Millionen Beschäftigten im Jahr 2023 der größte. Die Sektoren berufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie der Groß- und Einzelhandel sind mit rund 21, bzw. 20 Millionen Erwerbstätigen die nächstgrößten Wirtschaftszweige nach Anzahl der Erwerbstätigen.Lohnentwicklung
Im Jahr 2022 sind die Reallöhne, ähnlich wie in anderen Industrieländern, zurückgegangen. In den USA betrug der Rückgang rund 3,2 Prozent. Das durchschnittliche Jahreseinkommen ist 2022 auf rund 77.463 US-Dollar gewachsen, der Zuwachs war geringer als noch im Vorjahr. Das Medianeinkommen der Haushalte sinkt seit 2020 und hat 2022 bei rund 74.580 US-Dollar pro Jahr gelegen – 2019 waren es noch rund 78.250 US-Dollar. Die Verteilung der Einkommen ist jedoch ungleich. Rund 20 Prozent der Haushalte haben im Jahr weniger als 35.000 US-Dollar zur Verfügung und damit weniger als die Hälfte des Medianeinkommens. Fast 12 Prozent der Haushalte haben dagegen 200.000 US-Dollar oder mehr zur Verfügung. Diese Entwicklung zeigt sich auch am verfügbaren Einkommen der Volkswirtschaft der USA, das von 2021 auf 2022 stagnierte. Der durchschnittliche Stundenlohn (Medianlohn) beträgt rund 19,24 US-Dollar pro Stunde im Jahr 2023. Während der gesetzliche Mindestlohn bei 7,25 US-Dollar pro Stunde liegt, unterscheidet sich dieser stark nach Bundesstaat. Während Bundesstaaten, wie Washington oder Kalifornien, einen Mindestlohn von 16 US-Dollar oder mehr haben, liegt der Mindestlohn in Wyoming und Georgia sogar unter dem bundesweiten Mindestlohn bei vielen Arbeitsverhältnissen.
Verbraucherpreise und Konsum
Nachdem die Inflationsrate in den USA im Jahr 2022 auf rund acht Prozent angestiegen war, fiel die Veränderungsrate im Verbraucherpreisindex auf rund 4,1 Prozent im Jahr 2023. Im Jahr 2024 und in den kommenden Jahren wird sich die Inflationsrate auf rund zwei Prozent stabilisieren. Beim Dienstleistungssektor, bei Wohnen und Mieten sowie Brennstoffen, wachsen die Preise jedoch weiterhin über dem Durchschnitt. In den meisten Ausgabenkategorien stiegen Verbraucherpreise an, bei Gebrauchsgegenständen sanken die Preise im Vorjahresvergleich. Als die Inflation Anfang 2021 zu steigen begann, stiegen Verbraucherpreise über fast zwei Jahre schneller als die Löhne.Dementsprechend ist das Konsumklima deutlich gesunken und betrug zeitweise Werte zwischen 50 und 60 im Gesamtindex (Februar 1966 = 100). Der Konsumklimaindex ist seitdem zwar leicht gestiegen, schwankt aber dennoch immer wieder. Im Jahr 2023 ist das Wachstum der privaten Konsumausgaben zurückgegangen. Mit einem Wachstum von rund 1,7 Prozent gegenüber 2022 ging die Wachstumsrate um rund 0,3 Prozent zurück. Nachdem die Konsumausgaben 2020 zurückgegangen waren, stiegen sie 2021 im Kontext von Corona-Hilfen deutlich an. Die durchschnittlichen Haushaltsausgaben in den USA haben im Jahr 2022 rund 72.967 US-Dollar betragen. Der größte Kostenpunkt für Verbraucher:innen im Jahr 2022 war der Bereich Wohnen mit Ausgaben von durchschnittlich rund 24.298 US-Dollar im Jahr. Transport, Lebensmittel sowie Versicherung und Rentenausgaben sind die nächstgrößten Kostenfaktoren für Verbraucher:innen.
Industrie und Produktivität
Im Unternehmensbereich hat sich die Konjunktureinschätzung seit Mitte 2023 etwas verbessert. Während der Gesamtindex zur Konjunktureinschätzung im Juni 2023 noch negativ war, hat er im Juni 2024 bei rund 15 Punkten gelegen. In Zahlen zeigt sich dies unter anderem an der Stabilisierung der Erzeugerpreise der Industrie. Nachdem diese Mitte 2022 einen Anstieg im zweistelligen Bereich erlebten, liegt die Teuerungsrate seit Mitte 2023 bei ein bis zwei Prozent im Vorjahresvergleich. Die Industrieproduktion ist 2023 und Anfang 2024 allerdings nur langsam gewachsen und in einigen Monaten sogar zurückgegangen. Auch die Arbeitsproduktivität erholt sich langsam, nachdem das Wachstum der Produktivität je Arbeitnehmer:in im Jahr 2022 um rund 0,9 Prozent zurückgegangen war. Während die Produktivität 2023 leicht wachsen konnte, wird für 2024 ein Produktivitätswachstum von rund 2,1 Prozent prognostiziert.Außenhandel
Mexiko ist im Jahr 2023 zum ersten Mal zum wichtigsten Handelspartner der USA im Güterhandel aufgestiegen. Kanada ist kurz dahinter der zweitwichtigste Handelspartner vor China. Das Freihandelsabkommen USA-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA), der Nachfolger von NAFTA, bestimmt einen großen Teil des US-amerikanischen Güterhandels.Exporte
Das Exportvolumen der USA ist im Jahr 2023 zurückgegangen. Während im Vorjahr rund 2,06 Billionen US-Dollar aus den USA exportiert wurden, sank der Exportwert 2023 auf rund 2,02 Billionen US-Dollar.
- Nach Kanada und Mexiko sind die wichtigsten Exportländer der USA im Jahr 2023 China, die Niederlande, Deutschland und Japan.
- Die wichtigsten Exportgüter sind Erdöl und Erdölerzeugnisse. Auch sonstige Waren und Straßenfahrzeuge, wie Autos, gehören zu den wichtigsten Exportgütern.
Auch das Importvolumen der USA ist 2023 gesunken, von rund 3,4 Billionen US-Dollar (2022) auf rund 3,2 Billionen US-Dollar.
- Bei den Einfuhren ist China das zweitwichtigste Importland nach Mexiko. Deutschland ist mit einem Importanteil von rund 5,1 Prozent das viertwichtigste Importland.
- Die wichtigsten Einfuhrgüter sind Straßenfahrzeuge zu rund 12,2 Prozent Importanteil, vor elektrischen Maschinen und Erdölerzeugnissen.
Ein wiederkehrendes Problem, besonders in der politischen Debatte, ist das hohe Handelsbilanzdefizit der USA. Im Jahr 2023 ist dieses zwar gesunken, beträgt aber nach wie vor rund 1,15 Billionen US-Dollar. Die höchsten Defizite im Außenhandel mit Gütern verzeichnen die USA mit China, der EU und Mexiko ein.
Der Dienstleistungshandel der USA ist im Jahr 2022 auf einen neuen Höchststand gekommen. Die Dienstleistungsexporte haben rund 900 Milliarden US-Dollar betragen, die Importe rund 671,4 Milliarden US-Dollar. Somit erzielen die USA, im Gegensatz zum Güterhandel, im Außenhandel mit Dienstleistungen einen kontinuierlichen Überschuss. Die EU ist der größte Handelspartner im Dienstleistungshandel und macht rund ein Viertel des gesamten Handelsvolumens aus.
Staatsfinanzen
Für das Haushaltsjahr 2025 wird der Bundeshaushalt der USA auf rund 7,4 Billionen US-Dollar geschätzt. Das wäre ein Anstieg von über 500 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2024. Nachdem der US-Haushalt in den Jahren 2022 und 2023 leicht gesunken ist, ist er 2024 erneut angestiegen. Vor der Corona-Pandemie betrug der US-Haushalt unter fünf Billionen US-Dollar, bevor der unter Ex-Präsident Trump im Jahr 2020 von rund 4,7 Billionen US-Dollar auf rund 7,7 US-Dollar angestiegen ist. Der Anstieg hing mit den Corona-Konjunkturpaketen zusammen. Dem Department of Health and Human Services kommt mit rund 1,8 Billionen US-Dollar der größte Haushaltsanteil zu. Im Jahr 2020 stieg zudem das Haushaltsdefizit der USA um mehr als das Doppelte an, auf rund drei Billionen US-Dollar. Im Jahr 2024 wird das Defizit noch auf rund zwei Billionen US-Dollar geschätzt, eine Senkung wird für die kommenden Jahre allerdings nicht prognostiziert. Mittlerweile hat das Defizit eine Größe von fast neun Prozent des BIP der USA. Die Staatseinnahmen der USA haben im Jahr 2023 bei rund acht Billionen US-Dollar gelegen, die Ausgaben dagegen bei rund 10,4 Billionen US-Dollar. Unter den Steuereinnahmen entfällt rund die Hälfte auf die Einkommenssteuer, gefolgt von Sozialversicherungs- und Rentenbeiträgen als nächstgrößter Anteil. Der Anteil der unternehmerischen Körperschaftssteuer lag 2020 mit rund sechs Prozent Anteil auf dem niedrigsten Niveau der letzten Jahre, wird laut Prognosen in den kommenden Jahren bei rund 12 Prozent liegen.Staatsverschuldung
Die Staatsverschuldung der USA wächst seit Jahren stetig an und hat während der Corona-Pandemie einen besonders deutlichen Anstieg erfahren. Im Jahr 2021 stieg die Staatsverschuldung von 23,3 Billionen US-Dollar auf über 28 Billionen US-Dollar an. 2023 lag die Staatsverschuldung bei rund 33,4 Billionen US-Dollar, was einem Schuldenanteil von rund 122 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. In den USA gibt es zudem eine gesetzliche Schuldenobergrenze. Seit dem Zweiten Weltkrieg darf die US-Regierung demnach eigenmächtig Kredite zur Finanzierung von Haushaltsausgaben aufnehmen, jedoch gibt es eine Obergrenze, die lediglich per Gesetz geändert werden kann und daher in unregelmäßigen Abständen zu politischen Konflikten führt (zuletzt 2023). Im Haushaltsstreit 2023 konnte noch eine politische Lösung erzielt werden, in der Vergangenheit hat das Gesetz zu Shutdowns in der US-Regierung geführt. Während eines Shutdowns kann die Regierung lediglich absolut notwendige Aufgaben wahrnehmen, was nicht nur die Einnahmen der Regierung, sondern auch die Wirtschaft insgesamt negativ beeinträchtigt. Zuletzt trat dieser Fall von Dezember 2018 bis Januar 2019 ein, als die US-Regierung über 34 Tage einer Haushaltssperre unterlegen war. Grund dafür war der Streit um die Finanzierung der Grenzmauer zwischen Mexiko und den USA unter Präsident Trump.
Der größte Anteil der Staatsschulden in Form von Staatsanleihen liegt mit rund 34,85 Prozent auf Konten der Zentralbank (Federal Reserve). Rund 23,35 Prozent der Staatsschulden liegen bei ausländischen und internationalen Schuldnern. Mit rund 1,2 Billionen US-Dollar liegt unter ausländischen Schuldnern der größte Anteil in Japan, gefolgt von China und Großbritannien. Die hohen Staatsschulden haben zu einer immer größer werdenden Zinslast für die USA geführt. Im Jahr 2023 liegt der Gesamtzinsaufwand der USA bei rund 875 Milliarden US-Dollar, vor der Corona-Pandemie (2019) lag der Zinsaufwand bei 574 Milliarden US-Dollar.
