Statistiken zum Thema Krebs
Onkologie wichtigstes Therapiegebiet
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) registrierte allein im Jahr 2022 weltweit knapp 20 Millionen Krebsneuerkrankungen - Tendenz steigend. Knapp 10 Millionen Menschen erlagen im selben Jahr den Folgen einer Krebserkrankung. Zu den häufigsten Krebsneuerkrankungen gehören dabei neben Lungenkrebs, der mit über 1,8 Millionen Opfern auch für die meisten Krebstoten verantwortlich ist, vor allem Brust- und Darmkrebs.Für Deutschland geht das Robert Koch-Institut von jährlich rund 500.000 Neuerkrankungen aus. Aufgrund intensiver Forschungsbemühungen und einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der pharmazeutischen Krebstherapie haben sich die Überlebenschancen zum Teil jedoch deutlich verbessert. Dennoch bleibt Krebs mit jährlich mehr als 230.000 Todesfällen hinter Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland.
Steigende Lebenszeitprävalenzraten vor allem in den Industrieländern sowie die relativ hohen Kosten machen die Krebstherapie zum lukrativen Betätigungsfeld der globalen Pharmaindustrie: Setzte die Branche 2011 noch rund 56 Milliarden Dollar mit der Krebstherapie um, so hat sich der weltweite Umsatz bis 2020 auf mehr als 167 Milliarden Dollar verdreifacht und macht die Onkologie damit zur lukrativsten Therapieklasse. Die oftmals biotechnologisch erzeugten Krebsmedikamente gehören denn auch zu den erfolgreichsten Arzneimitteln mit Umsätzen im Milliardenbereich. Angesichts kontinuierlich steigender Krebszahlen - die WHO prognostiziert einen weltweiten Anstieg der jährlichen Neuerkrankungen bis zum Jahr 2050 auf über 35 Millionen - dürfte die Onkologie als Forschungsfeld von 'Big Pharma' auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.
Australien mit höchster Krebsprävalenz
Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern ist Australien im internationalen Vergleich das Land mit der höchsten Krebsprävalenz: Knapp 2.700 von 100.000 Australierinnen und über 3.100 von 100.000 Australiern erkrankten in den vorausgegangenen fünf Jahren an Krebs. Häufig lautet die Diagnose Hautkrebs. Dabei kommen in Australien zwei Faktoren zusammen, die das Risiko von Hautmelanomen erhöhen: Zum einen sind Menschen mit hellerer Haut generell häufiger betroffen, und zum anderen ist die UV-Belastung in Australien sehr hoch. Das Gefährliche an UV-Strahlung ist, dass diese die DNA von Hautzellen schädigt und Mutationen somit wahrscheinlicher werden. Zum Vergleich: Deutschland liegt im internationalen Ranking der Länder mit den höchsten Krebs-Prävalenzraten bei den Frauen auf dem neunten Platz (2.142 je 100.000 Frauen) und bei den Männern auf Platz zwölf (2.359 je 100.000 Männer).Beim Blick auf die krebsinduzierte Mortalität stechen besonders ärmere Länder hervor. Trauriger Spitzenreiter ist die Mongolei: Mit einer Sterblichkeitsrate von rund 227,5 Todesfällen je 100.000 Männer führt der Binnenstaat in Ostasien das Ranking bei den Männern an. Bei den Frauen belegt die Mongolei mit einer Mortalitätsrate von rund 145,5 Verstorbenen je 100.000 Frauen den zweiten Platz hinter Zimbabwe. Die Zahlen zeigen zum einen, dass Krebsforschung und -therapie Fortschritte machen, da beispielsweise Australien zwar die höchsten Prävalenzen, aber nicht die höchste Mortalitätsrate aufweist. Andererseits verfügen wohlhabende Länder über mehr Ressourcen und eine bessere Gesundheitsversorgung um Krebserkrankungen adäquat zu therapieren. Ärmere Länder hingegen leiden unter einer geringeren Arztdichte - zumal mit spezialisierten Onkologen - und können sich neuere, häufig extrem kostspielige Krebstherapeutika nicht leisten. Diesen Zusammenhang zwischen Wohlstandsniveau und Mortalität gilt es, wie bei anderen Erkrankungen auch, nicht aus den Augen zu verlieren und aktiv entgegenzuwirken.