Videostreaming: Ein hart umkämpfter Milliarden-Markt
Netflix dominiert die Landschaft der Videostreaming-Anbieter
Auf dem SVoD-Markt existiert mittlerweile eine Vielzahl von relevanten Anbietern. Vornehmlich dominieren weltweit aktuell drei Anbieter den Videostreaming-Markt. Dazu zählen Netflix, Amazon Prime Video und Disney Plus. Gemessen an den weltweiten Abonnent:innen entpuppt sich Netflix als das Maß aller Dinge. Der kalifornische Konzern veröffentlichte dessen Streaming-Service erstmalig im Jahr 2007 und verzeichnete bis zuletzt eine kontinuierlich wachsende Nutzer:innenschaft. Disney Plus hingegen musste zuletzt eine immer wieder stagnierende bis sinkende Abonnent:innenzahl hinnehmen, nachdem bis zum Jahresende 2022 ein starker Zuwachs vermeldet wurde. Netflix stößt zugleich in Sphären vor, die um ein Vielfaches größer sind als die von weiteren Konkurrenten wie Paramount Plus oder Warner Bros. Discovery. Die wirtschaftlichen Verhältnisse für die Streamingdienste beziehungsweise agierenden Konzerne sind sehr verschieden. Netflix erwirtschaftet seit Jahren einen positiven Jahresabschluss, der 2023 mit über 5,4 Milliarden US-Dollar einen Rekordwert darstellt. Der Medienkonzern The Walt Disney Company hingegen vermeldete nach vier Jahren im zweiten Quartal 2024 erstmals einen Gewinn.Tausende Inhalte und Oscar-Auszeichnungen
Anbieter wie Netflix und Prime Video haben sich darüber hinaus zu anerkannten Produktionsstudios etabliert und bieten seit Jahren erfolgreich neben Fremd- auch Eigenproduktionen auf der Plattform an. Streamingdienste gelten mittlerweile als fester Bestandteile bei den jährlichen Verleihungen bedeutender Filmpreise. Ob bei den Oscars, Golden Globe- oder Emmy Awards: Netflix und Co stehen weit oben in der Liste der Nominierungen und Auszeichnungen. Mit wachsendem Angebot verändert sich gleichzeitig jedoch auch die Situation für die Konsument:innen. Die Kund:innen von SVoD-Angeboten sehen sich einer Vielzahl von Angeboten rund um Serien, Filme, Shows und Sportevents gegenüber, die über unterschiedliche Anbieter abrufbar sind. Auf Prime Video beispielsweise sind in Deutschland über 5.000 Inhalte und in den USA mit über 12.000 sogar mehr als doppelt so viele Serien und Filme verfügbar. (Stand: Oktober 2023) Mit der Masse an Plattformen steigen auch die Kosten für Endverbraucher:innen, um diverse Inhalt abrufen zu können. Dementsprechend entsteht bei Konsument:innen das Risiko zu steigender Frustration.Videostreaming, TV und Kino - ein Konkurrenzverhältnis?
Filmstudios und Medienkonzerne wie The Walt Disney Company, Paramount, HBO und NBC Universal haben das Erfolgsversprechen von On-Demand-Inhalten erkannt und hauseigene Videostreaming-Dienste ins Leben gerufen. Gleichzeitig steht das lineare Fernsehen insbesondere in den USA zunehmend auf dem sinkenden Ast. Sowohl Warner Bros. Discovery als auch Paramount Global wiesen im zweiten Quartal 2024 historische Verluste aus und schrieben die Quartalsdefizite in mehrfacher Milliarden-Höhe auf dessen TV-Sender ab. Grund für die negativen Zahlen sind die stark sinkenden Werbeerlöse im US-amerikanischen Fernsehen.Der wirtschaftliche Blick auf den globale Kinomarkt zeigt in der jüngeren Vergangenheit eine ebenfalls negative Konjunkturperiode. Die weltweit geschlossenen Kinosäle im Anschluss an den Ausbruch der Corona-Pandemie 2019 waren ein herber Rückschlag für die Kinowirtschaft - jedoch ein Erfolgsfaktor für das Videostreaming-Geschäft. Infolgedessen verschoben sich die Nutzungsgewohnheiten der Konsument:innen von Filmen und Serien an einen unumkehrbaren Punkt und die Kinobranche findet seitdem nur schleichend zu alter Stärke zurück. Sowohl die weltweiten Umsätze als auch die Anzahl Kinobesucher:innen in Europa bleiben weit unter dem Niveau von vor 2020.