Jährlich werden Milliarden an Kleidungsstücken produziert, was zu einem immer größeren Aufkommen an Altkleidern führt. Rund eine Tonne Altkleider und -textilien sammeln sich pro Jahr allein in Deutschland an. Der vermehrte Konsum von
sorgt dafür, dass diese Menge immer weiter ansteigt. Zum einen produziert diese schnelllebige Art der Mode durch ein Vielfaches an Kollektionen pro Jahr Massen an Kleidung. Auf der anderen Seite bringt der meist niedrige Preis ein gewisses Maß an minderwertiger Qualität der Textilien mit sich, die beizeiten aussortiert werden müssen. Dadurch landen in den Altkleidersammlungen immer mehr Kleidungsstücke, die kaputt oder stark abgenutzt sind, obwohl sich nur Bekleidung, Schuhe sowie
, wie Bettwäsche und Handtücher, als Spende eignen, die noch in gutem Zustand sind. Kaputte Bekleidung gehört stattdessen in den Müll und sorgt in den Altkleidersammlungen nicht nur für einen erheblichen Mehraufwand, sondern verursacht durch die Entsorgung zusätzliche Kosten. Beschädigte Kleidungsstücke können zwar teilweise als Rohstoff weiterverwendet werden, z. B. in Form von Putzlappen oder Malervlies, doch übersteigt der Anteil nicht mehr tragbarer Kleidung schon lange den Bedarf. Mittlerweile stellt sich fast die Hälfte der gespendeten Altkleider und -textilien als Müll heraus. Besonders in Entwicklungsländern, in die ein Großteil der Kleiderspenden geschickt wird, hat das katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt. Zum Teil wird der Müll hier aus Mangel an Alternativen einfach in Flüssen entsorgt oder am Straßenrand verbrannt, wobei die Chemikalien so ins Wasser und in die Luft gelangen. Die
sind Pakistan, Indien und Chile. Was nicht weitergegeben oder verkauft wird, türmt sich hier als große Müllberge – mittlerweile sogar in wichtigen Naturschauplätzen wie der Atacama-Wüste.
Lage in Deutschland: Wohin gehen unsere Altkleider?
Es gibt verschiedene Sammelstellen, bei denen Verbraucher:innen ihre nicht mehr benötigten Kleidungsstücke und Heimtextilien spenden können. Am bekanntesten sind dabei die Altkleidercontainer, die deutschlandweit in den Straßen zu finden sind. Diese werden entweder von
Wohltätigkeitsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und den Maltesern oder den gebietszuständigen Entsorgern betrieben. Daneben gibt es die Möglichkeit, Altkleider in Kleiderkammern, Sozialkaufhäusern oder bei Hilfsgüterinitiativen abzugeben. Die gespendeten Altkleider versorgen zum einen benachteiligte Menschen, werden zum Teil aber auch weiterverkauft, um mit dem Erlös andere soziale Projekte zu finanzieren. Was genau mit den Spenden passiert und wozu die Gewinne verwendet werden, ist meist den Informationen auf den Containern selbst zu entnehmen. Zunehmend finden sich im Straßenbild auch illegal aufgestellte Container. Seriöse Sammlungen sind daher oft mit den offiziellen Adressen der Organisation sowie mit Siegeln und Logos gekennzeichnet, z. B. von
FairWertung oder
BVSE Qualitätssiegel Textilsammlung. Insgesamt rund 450.000 Tonnen
Altkleider und gebrauchte Textilien exportierte Deutschland im Jahr 2023 ins Ausland. Die meisten Exporte gingen dabei in die Nachbarländer Niederlande und Polen. Außerhalb der EU waren die Türkei sowie die Vereinigten Arabischen Emirate die
wichtigsten Abnehmerländer.
Wie gehen deutsche Verbraucher:innen mit ausrangierter Kleidung um?
Altkleiderspenden schaffen nicht nur Platz im heimischen Schrank, sie unterstützen gleichzeitig karitative Zwecke und sparen global gesehen Ressourcen ein. Doch auch wenn Fast Fashion immer mehr im Kommen ist, der Anteil so genannter Schrankleichen, also
Kleidungsstücke, die (so gut wie) ungetragen sind, nimmt in den letzten Jahren ab. Der Großteil der Deutschen nutzt Altkleidercontainer und andere -sammlungen,
um ausrangierte Kleidung loszuwerden. Rund ein Drittel verkauft zudem die gebrauchte Kleidung im Internet, auf Flohmärkten oder in Secondhandläden. Im Müll landen laut der Umfrage aus dem Jahr 2022 lediglich elf Prozent. Einige große Modehändler, wie z. B. C&A oder H&M, nehmen mittlerweile ausrangierte Kleidungsstücke ebenfalls wieder zurück. Diese lassen sich je nach Zustand wiederverwenden, reparieren oder recyceln und die Kund:innen erhalten dafür meist einen Gutschein des entsprechenden Geschäftes. Das Upcycling von Altkleidern, also das Aufwerten und Neuverarbeiten von Stoffresten und Alttextilien, ist ein Trend, den bislang lediglich kleinere Modelabels aufgegriffen haben. Auch wenn der Großteil der Frauen in Deutschland
diesen Trend als positiv bewertet, haben lediglich acht Prozent bisher auf den Kauf von Mode aus Altkleidern zurückgegriffen.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
