ETFs: Die neuen Börsen-Lieblinge
ETFs sind schon lange kein Anlage-Geheimtipp mehr. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der weltweit angebotenen ETFs stetig gestiegen. Gerade für viele Privatanleger:innen stellen sie eine relativ günstige und bequeme Möglichkeit der Geldanlage dar. Die Abkürzung steht für Exchange Traded Funds. Diese börsengehandelten Fonds zielen darauf ab, die Wertentwicklung eines Index, eines Rohstoffmarktes oder einer Branche nachzubilden bzw. zu spiegeln. Besonders beliebt sind Aktien-ETFs – rund drei Viertel des Vermögens der weltweiten ETF-Branche wird derzeit in Aktien gehalten. Diese sind quasi der Nachbau eines Börsenindex und enthalten alle oder zumindest einen Teil der Wertpapiere des jeweiligen Index. Der größte ETF-Markt ist Nordamerika. Dort wurden auch die ersten ETFs an einer Börse gelistet. Im Jahr 1990 fiel der Startschuss an der Börse von Toronto in Kanada. Drei Jahre später folgte die erste Notierung an der New Yorker Börse.
ETFs können passiv und aktiv verwaltet werden
Wie bereits beschrieben sind ETFs Wertpapierportfolios, die beispielsweise an die Wertentwicklung eines Index gekoppelt sind und die dem jeweiligen Index entsprechenden Aktien enthalten. Man nennt diesen Nachbau eines Index innerhalb eines ETFs auch passive Fondsverwaltung, weil es keines Fondsmanagements bedarf, das sich aktiv um die Anlagestrategie kümmern muss. Die Fondsgesellschaften müssen keine eigenen Entscheidungen bezüglich der Wertpapiere im Fonds treffen und können deshalb auch die Verwaltungskosten niedrig halten. Seit einigen Jahren werden allerdings auch aktiv verwaltete ETFs angeboten. Im Jahr 2023 konnten weltweit etwa 2.362 aktiv verwaltete ETFs gezählt werden. Diese werden wie herkömmliche Investmentfonds von Fondsmanager:innen verwaltet. Ziel der Fondsverwalter:innen ist es, die Indexrendite zu übertreffen und eine Mehrrendite zu erreichen. Ein solch aktives Fondsmanagement ist jedoch auch mit etwas höheren Gebühren verbunden.
ETF-Handel auf Xetra
Der ETF-Handel in Deutschland startete im Jahr 2000. Am Handelsplatz Xetra wurden die ersten zwei Aktien-ETFs eingeführt. Sie bildeten die beiden europäischen Bluechip-Indizes EURO STOXX 50 und STOXX Europe 50 ab. Als Bluechips werden umgangssprachlich Aktien von großen und ertragsstarken Unternehmen mit einem hohen Börsenwert bezeichnet. In Deutschland sind dies vor allem Aktien aus dem Leitindex DAX. Xetra ist der Name des vollelektronischen Handelssystems der Deutschen Börse in Frankfurt am Main. Heute ist Xetra der führende Handelsplatz für ETFs in Europa. Am Ende des Jahres 2023 hatten Investor:innen über Xetra Zugriff auf 2.125 ETFs. Mit 410 angebotenen ETFs war iShares der größte Emittent 2023. iShares ist die Marke für börsengehandelte Indexfonds von BlackRock. Der Top-Referenzindex aller auf dem Handelsplatz Xetra angebotenen ETFs – bezogen auf den Handelsumsatz- ist der MSCI World Index. Der MSCI World ist der bekannteste Index für den Weltaktienmarkt.