Milch ist ein tierisches Nahrungsmittel, das vor allem aus Proteinen, Milchzucker, -fett und Wasser besteht. Die Nährflüssigkeit wird von vielen Säugetierarten (z.B. auch Schafen und Ziegen) gebildet, die größte wirtschaftliche Bedeutung hat jedoch Kuhmilch. Der Pro-Kopf-Konsum von Frischmilcherzeugnissen in Deutschland liegt bei rund 82,47 Kilogramm. Hiervon macht Konsummilch den größten Anteil aus, gefolgt von Sauermilch-, Kefir-, Joghurt- und Milchmischerzeugnissen, Sahneerzeugnissen und Buttermilcherzeugnissen. Während der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter nahezu konstant bei rund sechs Kilogramm liegt, ist u.a. der Verbrauch von Kondensmilcherzeugnissen im Inland dagegen rückläufig.
Strukturwandel der Landwirtschaft
Weltweit sind Indien, die USA und China die
wichtigsten Erzeugerländer von Kuhmilch. Deutschland ist der
größte Erzeuger innerhalb der EU. Für die deutsche Landwirtschaft ist Milch das
erlösmäßig wichtigste Erzeugnis und sogar
bedeutsamer als Schweinefleisch. Jährlich liefert die deutsche Milchwirtschaft
mehr als 31 Millionen Tonnen Rohmilch an. Die
Zahl der Betriebe mit Milchkuhhaltung ist tendenziell rückläufig. Vor allem kleine Betriebe geben auf, da größere Betriebe durch Skaleneffekte Preisschwankungen leichter abfedern können. Die
durchschnittliche Zahl der Milchkühe pro Betrieb ist seit dem Jahr 2000 um das doppelte von rund 33 auf 74 Tiere im Jahr 2024 gewachsen.
Besonders große Betriebe finden sich vor allem in den neuen Bundesländern sowie in Norddeutschland, wohingegen die Milchwirtschaft in Baden-Württemberg und Bayern noch von familiengeführten Betrieben mit kleineren Viehbeständen geprägt ist.
Führende Hersteller von Molkereierzeugnissen
Lactalis,
Nestlé sowie Dairy Farmers of America stellen weltweit die nach Umsatz
führenden Hersteller von Molkereierzeugnissen dar. Die größten deutschen Anbieter
DMK Deutsches Milchkontor und die Unternehmensgruppe Theo Müller erreichen hier nicht einmal Top-10. Einen potentiellen Global Player hat die Molkereibranche mit dem DMK erst 2008 durch die Fusion von Humana und Nordmilch hervorgebracht. Der Zusammenschluss ist auch als Reaktion auf die Expansion ausländischer Molkereigenossenschaften auf dem deutschen Markt zu verstehen. Die niederländische
Royal FrieslandCampina ist seit den 1990ern durch die Übernahme der ehemaligen Südmilch AG auf dem deutschen Markt vertreten. Auch die dänisch-schwedische Gruppe
Arla Foods ist durch Übernahmen in den vergangenen Jahren (Hansa Milch, Milch-Union Hocheifel) auf dem deutschen Markt stark gewachsen.
Die milchverarbeitende Industrie in Deutschland
Die milchverarbeitende Industrie in Deutschland setzte zuletzt
rund 37 Milliarden Euro um und beschäftigt
rund 40.000 Personen. Die Branche ist von Agrargenossenschaften geprägt, die sich durch Mitgliedschaften im Besitz der Landwirte befinden. Die
Exportquote liegt wie im übrigen Ernährungsgewerbe unter dem Durchschnitt der deutschen Industrie, doch hat das Auslandsgeschäft für deutsche Molkereien in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Der
Exportanteil von Milch und Milchprodukten von den gesamten Exporten der deutschen Ernährungsindustrie lag zuletzt bei rund 15 Prozent.
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