Statistiken zum Ebola-Ausbruch in Westafrika
Das Ebolavirus und das Marburgvirus sind morphologisch identisch, besitzen aber eine unterschiedliche Antigenstruktur. Sie gehören zur Familie der Filoviridae. Es sind fünf Spezies des Ebolavirus bekannt:
1. Bundibugyo ebolavirus (BDBV)
2. Zaire ebolavirus (EBOV)
3. Reston ebolavirus (RESTV)
4. Sudan ebolavirus (SUDV)
5. Taï Forest ebolavirus (TAFV)
Wegen des klinischen Verlaufs werden sie zu den Viren gezählt, die virale hämorrhagische Fieber (VHF) hervorrufen können. Das Reservoir des Virus ist bis heute nicht eindeutig gesichert. Als Überträger gelten Menschenaffen und vor allem Flughunde. Eine Infektion des Menschen entsteht durch den Körperkontakt oder den Verzehr von infizierten Wildtieren. Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung ist durch Körperkontakt oder dem Kontakt mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten möglich. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 21 Tage bevor plötzlich Symptome wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen, Durchfall und Konjunktivitis einsetzen. Es droht Nierenversagen. Eine Woche nach Krankheitsausbruch haben die meisten Patienten innere Blutungen. Der Tod erfolgt schließlich durch kardiopulmonalen Schock.
Die Ebola-Epidemie, die 2014 in mehreren westafrikanischen Ländern ausbrach, ist - gemessen an den registrierten Fallzahlen - der derzeit verheerendste Ausbruch der Krankheit seit ihrem Entdecken 1976 und führte erstmals zu Ebola-Infektionen außerhalb Afrikas. Im Dezember 2013 wurden die ersten Ebola-Fälle im Südosten Guineas bekannt. In den folgenden Monaten meldeten auch die Nachbarländer Liberia und Sierra Leone erste Erkrankte; im August schließlich Nigeria und der Senegal. Ein zeitgleicher Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo steht in keinem epidemiologischen Zusammenhang. Bis zum januar 2016 registrierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über 28.000 Infektionen und 11.000 Todesfälle.
Begünstigt wird die Ausbreitung des Virus durch die überforderten Gesundheitssysteme der betroffenen Länder, die nicht über die finanziellen, personellen und medizinischen Ressourcen verfügen, um die Epidemie wirkungsvoll einzudämmen. Neben mangelnden Behandlungsplätzen und medizinischer Ausstattung fehlt es vielerorts auch an Wissen zu Übertragungswegen und -risiken in der Bevölkerung, so dass Erkrankte und Verstorbene nicht konsequent isoliert werden. Auch die hohe Zahl infizierter medizinischer Helfer deutet auf unzureichende Ausstattung, Ausbildung und Hygienemaßnahmen hin.
Zum Jahreswechsel 2015/2016 galt die Ebola-Epidemie in Westafrika als überwunden.