Von Holz zu Papier: Die Papier- und Zellstoffindustrie
Produktion und Handel
Die weltweite Produktionsleistung der Papier- und Zellstoffindustrie lag 2023 bei rund 905 Milliarden US-Dollar. Bis 2028 wird ein Anstieg auf bis zu 974 Milliarden US-Dollar prognostiziert.Die europäische Produktionsmenge von Papier, Karton und Pappe war in den letzten Jahren hingegen rückläufig. Im Jahr 2022 wurden insgesamt rund 85 Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe erzeugt, der Höchstwert wurde hingegen im Jahr 2005 mit einer Produktionsmenge von rund 98 Millionen Tonnen erreicht. Die Branche erwirtschaftete 2022 einen Umsatz in Höhe von 115 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu produzierte Deutschland 2022 eine Menge von rund 21,6 Millionen Tonnen. Der Umsatz lag im selben Jahr bei knapp 49 Milliarden Euro - ein Rekordhoch.
Für die Europäische Union sind Papier, Karton und Pappe wichtige Exportprodukte. Schon allein Deutschland exportierte im Jahr 2022 circa 1,24 Millionen Tonnen Wellpappe. Der stärkste Handelspartner der CEPI-Länder (Confederation of European Pulp and Paper Industries) ist Europa. So wurden rund 6,6 Millionen Tonnen Papier und Pappe aus CEPI-Ländern in andere Länder Europas exportiert. Die CEPI-Länder, darunter Deutschland, Österreich, Finnland, Frankreich, Italien und Norwegen, sind für rund 95 Prozent der europäischen Papier- und Zellstoffproduktion verantwortlich.
Verbrauch und Recycling
Der weltweit größte Verbraucher von Papier und Pappe war 2021 Asien. Mit knapp 50 Prozent verbrauchte die Region etwa zwei Prozent mehr, als sie produzierte. Gleichzeitig exportierte Asien rund 4,4 Millionen Tonnen Zellstoff.Der europäische Papierverbrauch betrug im Jahr 2022 rund 72,5 Millionen Tonnen und lag damit unter der Produktionsmenge. Der größte Sektor im Bereich Papier- und Pappeverbrauch in Europa war zuletzt der Packpapier-Sektor. In den Sektoren Zeitungspapier und Haushalts- und Toilettenpapier wurde deutlich weniger Papier und Pappe nachgefragt.
Eine mit der Papier- und Zellstoffindustrie zusammenhängende Thematik ist die Verwendung von Altpapier. Der Herstellungsprozess von Papier benötigt viel Energie in Form von Wärme, um die Holzhackschnitzel zu entwässern und zu trocknen. Nicht umsonst war die europäische Papier- und Zellstoffindustrie daher im Jahr 2021 für rund 28 Megatonnen direkte Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Recyclingquote von Altpapier betrug im Jahr 2022 in Europa 70,5 Prozent. Zwar gab es seit 1991 einen Anstieg von rund 30 Prozent, doch seit rund zehn Jahren hat sich die Recyclingquote bei knapp über 70 Prozent eingependelt. Deutschland hatte mit rund 36 Prozent den größten Verwertungsanteil am Altpapieraufkommen im europäischen Vergleich. Am schlechtesten schnitten Polen und Österreich ab, hier lag der Verwertungsanteil bei jeweils unter fünf Prozent.