Daten & Fakten zur Hauptstadt Berlin
Die meisten Einwohner:innen hatte der Ortsteil Prenzlauer Berg, der sich nach der Wende zu einem Szenebezirk und dann zum gutsituierten Familienbezirk gewandelt hat. Er steht sinnbildlich für die weithin kritisch betrachtete Gentrifizierung der Stadt. Der Ortsteil gehört seit einer Verwaltungsreform zum Bezirk Pankow. Die wenigsten Einwohner:innen hatte der Ortstteil Malchow, der in Lichtenberg liegt. Gemessen an der Fläche ist hingegen Köpenick in Treptow-Köpenick der Größte und Waidmannslust in Reinickendorf der kleinste Ortsteil Berlins.
Ein weiteres demografisches Merkmal der Stadt ist seit jeher die hohe Internationalität Berlins, bedingt durch Migration und die starke Anziehungskraft, die die Metropole auch international ausübt. In vielerlei Hinsicht ist Berlin dementsprechend eine multikulturelle Metropole und Schmelztiegel. Das zeigt sich auch in den Berliner Bezirken, so lebten in Berlin-Mitte rund 228.000 Menschen mit Migrationsgeschichte, der auch als internationalster Bezirk der Stadt gilt.
Berlin ist das Zentrum für Innovation und Wissenschaft
Der Wirtschaftsstandort Berlin war zuletzt die Stadt mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland. In den vergangenen zehn Jahren ist das BIP der Hauptstadt fast kontinuierlich gestiegen. So erwirtschafteten in Berlin ansässige Unternehmen im Jahr 2023 ein BIP von rund 193,2 Milliarden Euro, womit die Stadt ebenso zu den wirtschaftsstärksten Bundesländern in Deutschland gehört. Und auch die Zahl der Erwerbstätigen ist erneut gewachsen und lag im vergangenen Jahr bei rund 2,19 Millionen Erwerbstätigen. Neben Großkonzernen wie der Deutschen Bahn oder Siemens ist Berlins Unternehmenslandschaft vor allem durch Innovationen und damit verbundene Start-Ups in der Kreativwirtschaft und Technologiebranche geprägt. So nahm die Anzahl der Unternehmen in Berlin seit dem Jahr 2002 stetig zu. Im Jahr 2022 gab es rund 174.300 Unternehmen und somit fast 63.000 Unternehmen mehr als noch im Jahr 2002. Dazu ist Berlin eine der größten Startup-Schmieden Deutschlands und Europas. In Deutschland haben knapp 21 Prozent aller Startups ihren Hauptsitz in Berlin. Mit seiner rund 200-jährigen Wissenschaftsgeschichte gilt Berlin zudem seit Jahren als forschungsstärkste Region Deutschlands, mit zahlreichen Universitäten und Forschungseinrichtungen, die eine wichtige Rolle für den Innovationsstandort Berlin einnehmen.Berlins Verkehrsinfrastruktur im Dauerbelastungstest
Seit Jahren steigt das Verkehrsaufkommen in Berlin. Rund 391.000 Menschen pendeln täglich in die Hauptstadt, um dort zu arbeiten. Das führt unter anderem dazu, dass Berlin zu den stauaufälligsten Städten Deutschlands gehört. Aber auch der öffentliche Nahverkehr der Stadt wird kontinuierlich erweitert. Konkret geht es dabei um den weiteren Ausbau der U-Bahn- und Straßenbahnstrecken vom Zentrum in die Außenbezirke, um das hohe Fahrgastaufkommen bedienen zu können. So ist beispielsweise die Anzahl der Fahrgäste im Liniennahverkehr mit Omnibussen, Straßenbahnen und Eisenbahnen in den vergangenen Jahren wieder angestiegen. Im Jahr 2023 wurden über 1,5 Milliarden Fahrgäste befördert, damit sind die Fahrgastzahlen beinahe wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau. Und auch das Passagieraufkommen des drittgrößten deutschen Flughafens Berlin-Brandenburg befindet sich wieder im Wachstum. Im Jahr 2023 wurden rund 23,1 Millionen Passagiere transportiert, die Prognose bis zum Jahr 2029 geht von einem zukünftigen Anstieg auf über 36 Millionen Passagiere aus.Berlin ist eine der beliebtesten und lebenswertesten Metropolen Europas
Obwohl die Prognosen davon ausgehen, dass Berlin bis zum Jahr 2050 über vier Millionen Einwohner:innen haben wird, verzeichnet die Stadt seit Jahren einen negativen Wanderungssaldo. Im vergangenen Jahr 2022 zogen rund 11.000 Personen mehr aus Berlin in ein anderes Bundesland, als aus einem anderen Bundesland nach Berlin gezogen sind. Der Ausländer:innenanteil in Berlin nimmt dagegen seit Jahren kontinuierlich zu und lag 2023 bei rund 23 Prozent, der Zuzug aus dem Ausland lag 2021 bei über 93.000 Personen. Berlin ist vor allem für Personen aus dem EU -Ausland ein attraktiver Standort. Nicht nur die wirtschaftlichen Perspektiven, sondern auch das kulturelle und kulinarische Angebot der Stadt zieht immer Menschen an. Im Jahr 2019 konnten in Berlin insgesamt 147 Museen und 391 Ausstellungen besucht werden. Die zahlreichen Bars und Clubs sowie das Nachtleben im Allgemeinen sind ebenfalls für zahlreiche Menschen ein wichtiger Aspekt. Kulinarisch betrachtet hat Berlin einiges zu bieten und verfügt über 21 Michelin-Sterne-Restaurants sowie 53 vegane Gastronomiebetriebe, die meisten davon im Stadtteil Prenzlauer Berg. Darüber hinaus finden sich in der Stadt zahlreiche Restaurants aus aller Welt unter den rund 9.000 Gastronomiebetrieben Berlins. Das breite Angebot der Stadt zieht dementsprechend auch zahlreiche Tourist:innen an. Im Jahr 2023 wurden rund 29,6 Millionen Übernachtungen gezählt, der höchste Wert seit 2019.Die Standortattraktivität Berlins zeigt sich auch an der Anzahl an Studierenden: im Wintersemester 2022/2023 besuchten rund 200.000 Studierende Berliner Hochschulen. Trotz zahlreicher öffentlicher Grünflächen und dem breiten kulturellen sowie kulinarischen Angebots, sind die Berliner:innen eher unzufrieden mit dem Leben in ihrer Stadt. Der enorme Zulauf wird immer mehr zum Problem. Wie viele andere Städte in Deutschland sieht sich Berlin mit einem erhöhtem Wohnungsmangel konfrontiert, was wiederum einen massiven Einfluss auf die Mietpreise hat. Die Entwicklung der Angebotsmieten für Wohnraum lag bei 14,93 Euro pro Quadratmeter und hat sich in den vergangene zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Sportliche Highlights in der Hauptstadt
Ob Sport-Events wie die EM 2024, der Berlin-Marathon, das Euro-League Final Four oder diverse Bundesliga-Teams in den Sportarten Fußball, Handball, Basketball oder Eishockey. Die deutsche Hauptstadt hat wie kaum eine andere Stadt in Deutschlands eine breite Palette an Sportangeboten zu bieten. Das zeigt sich beispielsweise an der Anzahl der Sportvereine. Im Jahr 2023 wurden in der Hauptstadt knapp 2.400 gezählt. Die Mitglieder:innenzahlen waren 2023 so hoch wie noch nie zuvor. Im Jahr 2021 ging die Anzahl etwas zurück und trotzdem waren im vergangenen Jahr über 730.000 sportbegeisterte Berliner:innen Mitglied in einem Sportverein. Ebenso zeigte sich das sportliche Interesse der Berliner in den Zuschauerschnitten der heimischen Profivereine. Fußball-Bundesligist Union Berlin verzeichnete durchschnittlich über 21.800 Zuschauer:innen im Stadion „An der alten Försterei“. Trotz des Abstiegs in die 2. Bundesliga kamen rund 51.000 Zuschauer:innen zu den Heimspielen der „Alten Dame“ Hertha BSC. Zu den Spielen von Alba Berlin kamen im Durchschnitt fast 9.000 Zuschauer:innen. Der Verein gehört zu den erfolgreichsten Basketball-Vereinen Deutschlands. Mit den Eisbären Berlin besitzt die Stadt darüber hinaus das erfolgreichste Eishockey-Team Deutschlands. Mit zehn deutschen Meisterschaften sind die Eisbären aktuell Rekordmeister der Deutschen-Eishockey-Liga (DEL).Die Kriminalität in der Hauptstadt steigt (wieder)
Corona, Inflation, eine Verringerung des gewohnten Lebensstandards und immer mehr Kriege – die Krisen der vergangenen Jahre suchen sich auch in Berlin ihr Ventil. So ist die Kriminalität in Berlin auch im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Es wurden rund 14.292 Straftaten pro 100.000 Einwohner:innen registriert. Vor allem Gewaltdelikte und Jugendkriminalität stiegen in außerordentlichem Maße an und gerieten in den Fokus der polizeilichen Kriminalstatistik. Die meisten Straften wurden im Jahr 2022 noch in den Bezirken Berlin-Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg registriert. Gerade Kreuzberg und damit verbunden der Görlitzer Park standen in den letzten Jahren immer wieder in den Schlagzeilen aufgrund der hohen Kriminalitätsrate in und um den Park. Dabei stehen verschiedenste Maßnahmen zur Debatte, Einigkeit über die künftige Herangehensweise mit Hinblick auf die Ordnungs- , Sicherheits- und Sozialpolitik zur Lösung der Probleme besteht indes nicht.Weitere Statistiken zum Thema sind in den Reporten zur Hauptstadt Berlin sowie zum Bundesland Berlin zu finden.