Statistiken zum Leichtbau
Im Automobilbau ist deutlich zu sehen, dass Leichtbauwerkstoffe wie Magnesium, Aluminium und hochfeste Stähle zunehmend konventionellen Stahl verdrängen. Lag der Anteil von konventionellem Stahl im Jahr 2010 noch bei 52 Prozent, wird er im Jahr 2030 nur noch 13 Prozent betragen. Der Rohbau des Mercedes-AMG GT beispielsweise besteht bereits zu knapp 95 Prozent aus Aluminium.
Im Maschinen- und Anlagenbau zeigt insbesondere die Fertigung für den Energiebereich und für medizinische Anwendungen eine große Dynamik. Im Bereich Windkraftanlagen wurden im Jahr 2017 rund 1,9 Milliarden US-Dollar Umsatz mit Carbon-Verbundwerkstoffen erzielt.
In der Bauindustrie spielen Leichtbauprinzipien bei neuen Designs, beispielsweise bei Fassadenkonstruktionen, eine wichtige Rolle. Hier ist insbesondere die verstärkte Nutzung von glasfaserverstärkten Kunstoffen (GFK) zu nennen. Im Jahr 2018 wurden über ein Drittel der in Europa produzierten GFK in der Baubranche verwendet.
Die deutsche Faser-Verbundindustrie wird durch Composites Germany mit Sitz in Berlin vertreten. Sie ist die Dachorganisation der vier Vereine AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. (AVK), Carbon Composites e.V. (CCeV), CFK-Valley Stade e.V. (CFK-Valley) und der VDMA Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien (VDMA). Laut der 2017 durchgeführten Befragung unter den Mitgliedsunternehmen der Vereine gehen rund ein Drittel der Befragten davon aus, dass sich die generelle weltweite Geschäftslage für faserverstärkte Kunststoffe positiv entwickeln wird.