Eine Versicherung sichert einen Versicherten gegen ein spezifisches Risiko wie Krankheit, Unfall, Berufsunfähigkeit oder sonstige Schadensfälle ab. Dazu zahlt der Versicherungsnehmer (Versicherter) dem Versicherungsgeber (Versicherer) entweder laufend, zum Beispiel monatlich oder jährlich, oder einmalig einen bestimmten Betrag, die sogenannte Versicherungsprämie. Im Allgemeinen bezeichnet der Begriff Versicherungsbranche die private Versicherungswirtschaft, d.h. die staatliche Kranken- oder Rentenversicherung ist darin nicht eingeschlossen. Die Privatassekuranz ist unterteilt in Lebens-, Schadens- und Rückversicherungsgeschäft.
Im Jahr 2020 betrug die
Bruttowertschöpfung der gesamten Versicherungsbranche in der Schweiz und damit ihre volkswirtschaftliche Leistung 28,98 Milliarden Schweizer Franken. Ihr
Anteil an der gesamtschweizerischen Bruttowertschöpfung lag damit bei 4,29 Prozent.
Innerhalb der
Privatassekuranz nahm die Bruttowertschöpfung der Schadenversicherung mit 10,7 Milliarden Schweizer Franken den größten Teil ein. Danach folgte die Rückversicherung mit 6,4 Milliarden Schweizer Franken. Die Lebensversicherung steuerte schließlich 3,9 Milliarden Schweizer Franken bei.
Das
Prämienvolumen der Schweizer Privatversicherer bezifferte sich im Jahr 2021 auf 226,5 Milliarden Schweizer Franken (Schweiz und Ausland). Das mit Abstand größte Prämienvolumen konnte
Zurich für sich verbuchen (66,1 Milliarden Schweizer Franken), gefolgt von
Chubb mit 51,8 Milliarden Schweizer Franken und
Swiss Life mit 29,2 Milliarden Schweizer Franken (jeweils weltweit).
Unternehmen und Beschäftigte
Im Jahr 2020 zählte die gesamte Versicherungsbranche in der Schweiz 592
Unternehmen. Unterteilt nach
Beschäftigtengrößenklassen zählte die Branche 363 Mikrounternehmen (1 bis 9 Beschäftigte), 137 kleine Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte), 59 mittlere Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) und 33 große Unternehmen (250 und mehr Beschäftigte). Im Jahr 2021 gab es in der Schweiz 193
Unternehmen in der privaten Versicherungswirtschaft. Davon waren 118
Schadenversicherer, 24
Rückversicherer und 17
Lebensversicherer. Darüber hinaus gab es 24
Captives (firmeneigene Versicherungsunternehmen, die für eigene Zwecke von Firmen gegründet werden und allein der Absicherung des Mutterunternehmens dienen) und 10 Krankenzusatzversicherungen.
In der gesamten Schweizerischen Versicherungswirtschaft waren im Jahr 2020 rund 59.100
Beschäftigte tätig. Die
Geschlechterverteilung der Beschäftigten ist relativ ausgeglichen. Die
Privatassekuranz in der Schweiz zählte im Jahr 2022 rund 48.200 Beschäftigte. Etwa ein Viertel der Mitarbeitenden war in
Teilzeit beschäftigt.
Der
monatliche Bruttolohn in der Versicherungsbranche der Schweiz bemaß sich im Jahr 2020 auf 8.734 Schweizer Franken. Zwischen Männern und Frauen bestand ein deutlicher
Gehaltsunterschied. Während Männer im Schnitt mehr als 10.100 Schweizer Franken brutto pro Monat verdienten, kamen Frauen auf knapp 7.400 Schweizer Franken und damit auf fast 3.000 Schweizer Franken weniger. Je höher die
Hierarchiestufe, desto höher das Gehalt - im obersten, oberen und mittleren Kader betrug der monatliche Bruttolohn rund 14.400 Schweizer Franken.
Lebensversicherungen
Lebensversicherungen sind Versicherungen zum Schutz vor den finanziellen Folgen der Lebensrisiken Alter, Tod und Invalidität bzw. Erwerbsunfähigkeit. Das
Prämienvolumen der Lebensversicherungen in der Schweiz betrug im Jahr 2021 rund 23,11 Milliarden Schweizer Franken (gebuchte Bruttoprämien). Gemessen an den 2021 eingenommenen Bruttoprämien hatte Swiss Life in diesem Bereich mit 40,8 Prozent den größten
Marktanteil.
Schadensversicherungen
Schadenversicherung ist eine Sammelbezeichnung für alle Versicherungszweige, die den durch einen konkreten Schaden entstandenen Mittelbedarf decken. Es gilt das Prinzip der konkreten Bedarfsdeckung; der Versicherungsnehmer darf durch die Ersatzleistung nicht bereichert werden (Bereicherungsverbot). Es wird zwischen Personen-, Sach- und Vermögensschaden unterschieden. Das
Volumen der gebuchten Bruttoprämien der Schadenversicherungen in der Schweiz bezifferte sich 2021 auf 29,84 Milliarden Schweizer Franken. Führendes Versicherungsunternehmen in dieser Sparte war AXA mit einem
Marktanteil von 18 Prozent.
Rückversicherungen
Bei der Rückversicherung geht es darum, das versicherte Risiko in einem bestimmten Verhältnis auf Erst- und Rückversicherer zu verteilen. Der Versicherer, der den Vertrag mit dem Publikum abschließt, wird als Erstversicherer bezeichnet. Wenn er einen Teil seines Geschäftes an den Rückversicherer abgibt, handelt er als Zedent; der das Risiko übernehmende Rückversicherer ist der Zessionar. Denjenigen Teil des Risikos, den der Erstversicherer selbst trägt, nennt man Eigenbehalt, denjenigen Teil, den er weitergibt, Zession oder zweites Risiko. Im Jahr 2021 erreichten die gebuchten
Bruttoprämien der Rückversicherungen in der Schweiz ein Volumen von 45,56 Milliarden Schweizer Franken. Die Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft belegte in diesem Bereich mit einem
Marktanteil von rund 63 Prozent den ersten Platz.
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