Statistiken zum Thema Sexindustrie: Masturbation, Sextoys und Pornos
Wer nutzt Sextoys?
Der Umgang mit den Themen Sex, Masturbation und Pornografie ist in den letzten Jahren lockerer geworden. Und auch die Sexshops haben schon lange ihr einst schmutziges Image abgelegt. Die Anbieter präsentieren sich modern, professionell und vermitteln einen offenen Umgang mit Sexualität. Von 2018 auf 2020 hat sich der Anteil der Männer und Frauen, die Sextoys benutzen, fast verdoppelt. Frauen verwenden allerdings deutlich häufiger Sexspielzeug als Männer. Der Vibrator ist dabei das beliebteste Sexspielzeug unter Nutzerinnen. Rund drei Viertel der Frauen, die angeben, Sexspielzeug zu besitzen, sind im Besitz eines Vibrators. Dahinter folgen Gleitmittel und Dildos. Die meisten Frauen nutzen Sextoys sowohl mit als auch ohne Partner:in. Bei genutzten Hilfsmitteln zur Masturbation wird der bestehende Unterschied zwischen Männern und Frauen deutlich. Vibrierende Spielzeuge zur äußeren Stimulation werden von mehr als einem Drittel der Frauen genutzt, aber nur von sieben Prozent der Männer. Bei ihnen steht dafür Pornografie hoch im Kurs, während Frauen eher die eigene Phantasie benutzen. Universell scheint jedoch zu gelten: Sextoys wirken sich positiv auf das Sexleben aus. Sowohl Männer als auch Frauen, die schon einmal Sexspielzeug benutzt haben, waren in jeder Hinsicht zufriedener mit ihrem Sexleben.Pornographie im Wandel
Pornos sind dank des Internets ständig und überall verfügbar, der Anteil der mobilen User steigt stetig an. Inhalte außerhalb des Internet werden dagegen immer weniger relevant. Die Anzahl der verkauften Playboy-Ausgaben ist beispielswiese seit einigen Jahren stetig rückläufig. Dagegen erfreuen sich Online-Porno-Plattformen großer Beliebtheit. Durchschnittlich verbringen deutsche Nutzer:innen 10 Minuten pro Seitenabruf auf der Porno-Plattform Pornhub. Und auch wenn immer noch drei Viertel der Deutschen, die Pornhub nutzen, männlich sind, so hat sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren manches getan. Zunehmend wird auch die weibliche Zielgruppe angesprochen, auch wenn bisher nur vergleichsweise wenige spezielle Pornogenres direkt an Frauen adressiert oder speziell für sie produziert sind.In pornografischen Filmen werden bis heute stereotypische Muster und Geschlechterrollen reproduziert, die nicht mehr zeitgemäß sind. Sogenannte "feministische Pornografie" möchte diese überholten Darstellungen von unter anderem Gender, Sexualität, Alter und Ethnie durchbrechen und stellt sich gegen das Konzept der Heteronormativität und die Hierarchisierung der Geschlechter. Zudem werden bei feministischen Pornoproduktionen besonders auf die Arbeitsbedingungen, die moralischen und ethischen Standards sowie Sicherheit und Konsens geachtet.