Daten und Fakten zum Thema Wohnkosten
Betrachtet man das verfügbare Einkommen der Privathaushalte, so beläuft sich der Anteil der Wohnkosten aktuell auf rund 25 Prozent. Bei armutsgefährdeten Haushalten liegt der Anteil des Einkommens, der für das Wohnen aufgewandt werden muss, bei mehr als 40 Prozent. Nach der EU-Definition für die europaweit durchgeführte Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions) gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. Ist die armutsgefährdete Person alleinlebend, so liegt der Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Haushaltseinkommen mit etwa 50 Prozent sogar noch etwas höher.
Im Jahr 2019 fühlten sich rund 12 Prozent der in Deutschland lebenden Personen nach eigener Einschätzung durch ihre monatlichen Wohnkosten wirtschaftlich stark belastet. Unter der armutsgefährdeten Bevölkerung traf dies auf etwa 22 Prozent zu. In Großstädten wie Berlin oder Hamburg ist die Wohnkostenbelastung besonders hoch. So liegt die Wohnkostenbelastungsquote, sprich das Verhältnis zwischen Wohnkosten (Miete inklusive Nebenkosten) und Haushaltsnettoeinkommen (Summe aller Nettoeinkünfte, d.h. nach Steuern und Sozialabgaben), in der Bundeshauptstadt bei etwa 35 Prozent. In Hamburg beläuft sich die Wohnkostenbelastungsquote auf rund 30 Prozent.