Statistiken zu den Auswirkungen des Coronavirus (COVID-19) auf das gesellschaftliche Leben
Auswirkungen auf die Berufswelt
Die berufliche Situation vieler Menschen ist betroffen: Knapp die Hälfte der Deutschen machen sich aufgrund der Auswirkungen von Corona auf die Wirtschaft Sorgen um ihre persönliche Zukunft. Und das nicht ohne Grund: Es kam zu Corona-bedingten Entlassungen und viele Unternehmen schickten ihre Mitarbeiter:innen in Kurzarbeit. Selbstständige, frei Arbeitende, Künstler:innen, Journalist:innen und viele weitere verlieren ihre Jobs oder den Großteil ihrer Aufträge. Auch Menschen, die sowieso schon am Existenzminimum leben, haben es in diesen Zeiten besonders schwer.
Zudem kam es im Zuge der Corona-Pandemie zu einer Veränderung in der Arbeitswelt: Die Mitarbeiter:innen zahlreicher Unternehmen wurden entgegen ihrer Gewohnheiten ins Home Office geschickt, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Insbesondere für Eltern mit betreuungspflichtigen Kindern stellt Home Office in Bezug auf Produktivität und Konzentration eine Herausforderung dar, doch gleichzeitig ermöglicht Home Office den Eltern, ihren Job weiterhin auszuüben.
Auswirkungen auf das Familienleben
Home-Schooling, Kinderbetreuung und Hausarbeit, daneben die Arbeit im Home-Office erledigen – diese Doppelbelastung führt dazu, dass die Eltern zunehmend angespannt sind und sich von der Politik im Stich gelassen fühlen. Forderungen werden laut, dass die Eltern, die ihre Kinder in der Corona-Krise zu Hause betreuen müssen und dadurch weniger oder nicht arbeiten können, für die entstandene Betreuungszeit vom Staat finanziell entschädigt werden sollten.
Doch vor allem die Frauen stecken in diesen Krisenzeiten beim Job zurück - 27,6 Prozent der befragten Mütter fühlen sich durch die Situation sogar gezwungen, Urlaub zu nehmen, um die Kinderbetreuung gewährleisten zu können. Aber auch Alleinerziehende, die grundsätzlich unter einem höheren Druck stehen, haben in dieser besonderen Situation Probleme Kind und Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Durch das Social Distancing fallen Betreuungsmöglichkeiten durch z.B. Großeltern, andere Familienmitglieder oder auch Freund:innen weg. Die neue Situation stellt nicht nur die Eltern vor neue Herausforderung, auch für die Kinder ist es nicht einfach, da sie auf Hobbys, Freund:innen und vieles anderes verzichten müssen. Das stellt das Familienleben zwar auf die Probe: Rund 18 Prozent berichteten bei einer Umfrage von negativen Auswirkungen auf ihren Familienzusammenhalt, jedoch sagte die Hälfte der Deutschen aus, dass sich die Corona-Maßnahmen nicht auf ihren Familienzusammenhalt ausgewirkt haben. Gleichzeitig gaben rund 17 Prozent an, dass Coronavirus den Familienzusammenhalt gestärkt hat.
Ängste und Sorgen
Bestimmte Bevölkerungsgruppen haben stärker unter der Pandemie zu leiden als andere. Von den Auswirkungen der weltweiten Corona-Krise sind auch in Deutschland nicht alle Menschen gleichermaßen betroffen: Alleinstehende bzw. allein lebende Personen sind durch Social Distancing praktisch isoliert, aber auch die älteren und die kranken Menschen fühlen sich durch ihr erhöhtes Ansteckungsrisiko in diesen Zeiten besonders einsam. Doch nicht nur die Auswirkungen auf Familie und Beruf bereiten den Menschen Sorgen: Auch die Angst vor einer Ansteckung wirkt sich auf das Gemüt aus. Im März hatten laut YouGov rund 49 Prozent der Befragten Angst vor einer Ansteckung mit COVID-19. Insgesamt ist die Angst vor einer Ansteckung seit dem 23. März kontinuierlich gesunken.
Ausblick
Doch nicht alles ist negativ: Laut einer Umfrage Anfang Mai gibt es für rund ein Drittel der befragten Deutschen positive Aspekte der Corona-bedingten Kontaktsperre, die sie vermissen werden, sobald der "normale" Alltag wieder losgeht. Als positive Aspekte der Ausgangsbeschränkung wurden unter anderem mehr Zeit für sich oder mehr Zeit für Garten/Balkon genannt. Etwa die Hälfte der Deutschen war in der Zeit der Kontaktsperre produktiv und hat bestimmte Aufgaben erledigt, die sie zuvor immer wieder aufgeschoben haben. Mit einem Blick auf die Gesellschaft: 40 Prozent der Deutschen glauben, dass der Ausbruch des Coronavirus die Gesellschaft in Deutschland näher zusammengebracht hat.
Seit Anfang Mai werden die Maßnahmen von Bund und Ländern langsam gelockert, doch trotzdem sieht die Hälfte der 14- bis 69-Jährigen die Lockerungen Mitte Mai noch sehr skeptisch und wird weiterhin zuhause bleiben. Gleichzeitig trauen sich die Menschen wieder Pläne für die Zukunft zu schmieden: Rund 18 Prozent planen laut einer Umfrage im Sommer, Zeit mit ihren Freund:innen oder ihrer Familie zu verbringen und rund 15 Prozent wollen reisen oder an die See fahren.