Bei der Sojabohne handelt es sich um eine Nutzpflanze, die u.a. als Nahrungspflanze, aber auch für die Herstellung von Biosprit sowie Farben und Lacken verwendet wird. Grundsätzlich gehört die Sojabohne zu den
, wird aber aufgrund ihres hohen Fettgehaltes im Regelfall als Ölsaat klassifiziert. Aus Sojabohnen werden Produkte gewonnen wie Sojaschrot, Sojaöl, Sojasoße und Tofu. Sojaprodukte erfreuen sich in der
großer Beliebtheit. Hauptverwendungsbereich stellt jedoch nicht der menschliche Verzehr, sondern die Nutztierhaltung dar. Dort wird Soja – insbesondere seit dem Verbot der Verfütterung von Tiermehl im Jahr 2001 – als
für Hühner, Schweine oder Rinder verwendet.
Hochkonjunktur des Sojaanbaus
In den vergangenen Jahren sind der
Anbau und die
Produktion von Sojabohnen weltweit gestiegen – genauso wie bei allen
anderen Ölpflanzen. Über 395 Millionen Tonnen Sojabohnen wurden im Jahr 2023/24 geerntet. Zum Vergleich: Im Jahr 2005/2006 lag die weltweite Produktionsmenge hingegen noch bei rund 220 Millionen Tonnen.
Die beiden
führenden Anbauländer von Sojabohnen stellen Brasilien und die USA dar. Zugleich bilden diese Länder auch die wichtigsten Exporteure auf dem globalen Sojamarkt und kommen dabei auf einen
Marktanteil von über 85 Prozent. Das
führende Importland von Sojabohnen stellt mit Abstand China dar – gefolgt von den Niederlanden und Mexiko.
Als Kehrseite dieser Soja-Hochkonjunktur gilt jedoch die
Abholzung des Regenwaldes, wachsende Soja-Monokulturen und Konflikte um Landnutzungsrechte in Südamerika. Zudem steht auch der
hohe Anteil von gentechnisch verändertem Soja und die damit einhergehende Verwendung von Pflanzenschutzmitteln bei Umweltverbänden in der Kritik, da diese in Verdacht stehen, Böden und Trinkwasser zu belasten.
Auch Deutschland und die EU setzen zunehmend auf den Sojaanbau
In Deutschland spielt der Anbau von Sojabohnen
im Vergleich zu anderen Ölsaaten wie Raps und Rübsen eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch lässt sich in den vergangenen Jahren ein Bedeutungsgewinn beim Anbau von Sojabohnen in Deutschland und in der
Europäischen Union beobachten. Die
wichtigsten Erzeuger von Sojabohnen in Europa stellen dabei Italien, Serbien und Frankreich dar. Die wachsende Bedeutung des Anbaus von Sojabohnen in Europa und in Deutschland im Speziellen hat mehrere Gründe. Zum einen spielt hier die Entwicklung neuer Sorten und Anbautechniken eine Rolle, die es ermöglichen, dass Soja auch in gemäßigteren Klimazonen angebaut werden kann. Zum anderen trägt die Nachfrage nach gentechnikfreiem Soja sowie nach regionaler Eiweißversorgung (z.B. für industrielle Futtermittel) dazu bei, dass sich die EU von transatlantischen Importabhängigkeiten loslösen kann. Trotz der zunehmenden Bedeutung des Sojaanbaus in Europa genügt der Anbau im europäischen Raum bei weitem nicht für die Deckung der Binnennachfrage. Der enorme Bedarf an Soja zeigt sich beispielsweise an der Importmenge. Deutschland musste im Jahr 2023 rund
3,2 Millionen Tonnen Sojabohnen aus dem Ausland importieren. Davon kamen allein
2,6 Millionen Tonnen aus den USA. Demgegenüber lag die deutschlandweite Erntemenge von Sojabohnen lediglich bei 129.000 Tonnen.
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