Daten und Fakten zu den Weltmeeren
Meere und Ozeane
Der Pazifische Ozean ist die größte Wasserfläche zwischen den Kontinenten: Seine Oberfläche misst 166 Millionen Quadratkilometer. Damit nimmt er fast die Hälfte der gesamten Meeresfläche ein - und ist so groß wie alle Kontinente zusammen. Der Pazifik ist auch der im Mittel tiefste Ozean der Erde, außerdem befindet sich hier der tiefste Punkt der Weltmeere: Etwa 11.000 Meter unter den Meeresspiegel reicht an seiner tiefsten Stelle der Marianengraben, eine etwa 2.400 Kilometer lange Tiefseerinne im westlichen Pazifik.Neben dem Pazifik gibt es noch zwei weitere große Ozeane: den Atlantik und den Indischen Ozean. Der Atlantik ist sowohl nach Fläche als auch Volumen der zweitgrößte Ozean der Erde. Er entstand vor etwa 150 Millionen Jahren, als der Urkontinent Pangäa auseinanderbrach. Mit einer Fläche von 82 Millionen Quadratkilometern bedeckt er etwa 17 Prozent der Erdoberfläche. Der Indische Ozean liegt zum großen Teil auf der Südhalbkugel. Mit 74 Millionen Quadratkilometern Fläche ist er kleiner als Atlantik und Pazifik. Manche Forscher rechnen außerdem die Wasserflächen an Nordpol und Südpol extra: Zählt man den Südlichen Ozean (Südpolarmeer) und den Arktischen Ozean (Nordpolarmeer) als eigenständige Ozeane, gibt es insgesamt fünf Ozeane auf der Erde. Von Ozeanen unterschieden werden dagegen Meere: Dies sind Wasserflächen, die zu einem Teil von Land umschlossen sind, wie zum Beispiel das Mittelmeer oder die Ostsee.
Leben im Meer
Wir unterscheiden zwar verschiedene Ozeane und Meere, aber eigentlich sind die Weltmeere ein einziges riesiges und zusammenhängendes Ökosystem. Gemessen an der Fläche, die es auf der Erde einnimmt, ist in diesem Ökosystem nur wenig Leben: Nur ein Prozent der globalen Biomasse befindet sich unter Wasser. Dieses Verhältnis kommt vor allem durch die vielen Pflanzen (und insbesondere Bäume) zustande, die auf dem Land wachsen. Bei den Tieren sieht es tatsächlich ganz anders aus: 78 Prozent der tierischen Biomasse befindet sich in den Weltmeeren. Auch die tierische Artenvielfalt unter Wasser ist groß: Schätzungen gehen davon aus, dass es in den Weltmeeren mehr als zwei Millionen Tierarten gibt. Einige dieser Tiere können beeindruckende Größen erreichen. Allerdings ist nur ein Bruchteil der Meeresfauna für den Menschen sichtbar: 98 Prozent der Biomasse im Meereswasser besteht aus Plankton.Viele Meerestiere leben an den Küsten, wo es hell und warm ist, und Flüsse Nährstoffe ins Meer spülen. Der größte Teil des Meeres ist aber in absolute Finsternis gehüllt, es herrschen hoher Wasserdruck und eisige Kälte. Über diesen Bereich gibt es nach wie vor sehr wenige Kenntnisse. Frühere Thesen, wonach die Tiefsee ausgesprochen lebensarm ist, scheinen sich jedoch nicht zu bestätigen. Heute weiß man, dass sich viele Tiere raffinierter Tricks bedienen, um auch weit unter der Meeresoberfläche überleben zu können.
Nahrungsquelle Meer
Die Weltmeere waren schon immer eine wichtige Nahrungsquelle für den Menschen. In den letzten Jahrzehnten stieg die Nachfrage nach Fisch jedoch stark an. Im Jahr 2023 wurden weltweit nach Prognosen knapp 90 Millionen Tonnen Fisch gefangen. Die Entnahme von Fischen und anderen Meereslebewesen übersteigt oft die Fähigkeit der Bestände, sich zu reproduzieren. In anderen Worten: Die Menschen essen mehr Fische, als das Meer geben kann. Weltweit sind nur noch rund zwei Drittel der kommerziell genutzten Fischbestände in einem ökologisch stabilen Rahmen. Über 30 Prozent der Fischbestände sind überfischt. 58 Prozent der Bestände sind außerdem bis an die Grenze der Belastbarkeit ausgeschöpft. Damit sind weltweit fast 90 Prozent der genutzten Fischbestände ausgereizt. Besonders stark von Überfischung betroffene Gewässer sind das Mittelmeer und das Schwarze Meer.Die Verschmutzung der Meere
Eine weitere Bedrohung für das Ökosystem Meer ist die Meeresverschmutzung - zum Beispiel durch Müll oder Öl. Auch wenn sich hier in den letzten Jahren das Problembewusstsein gewandelt hat, ist die "Müllkippe Meer" nach wie vor eine ungelöste Menschheitsaufgabe. Das liegt auch daran, dass sich der bereits im Meer gelandete Müll nur sehr langsam abbaut. Dies gilt insbesondere für die gigantischen Mengen an Plastikmüll, die in den Ozeanen treiben. Fische, Schildkröten und andere Meeresbewohner verwechseln diesen Müll mit Nahrung und verenden an dem Kunststoff in ihren Mägen. In größeren Plastikteilen (zum Beispiel in Geisternetzen) können sich Tiere verfangen und qualvoll sterben. Unsichtbar, aber verhängnisvoll ist auch das Mikroplastik. Über die Nahrung reichert es sich in Lebewesen an - mit Konsequenzen, die man heute noch nicht vollständig abschätzen kann.Klimawandel, Versauerung und Todeszonen
Die Ozeane sind nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für den Menschen und Heimat für eine große Zahl an Tieren - sie stabilisieren auch unser Klimasystem: Indem sie Wärme und CO2 aufnehmen, funktionieren sie wie ein Puffer für den Klimawandel. Gleichzeitig sind die Meere jedoch auch Opfer des Klimawandels und extrem durch ihn bedroht: Durch den Ausstoß von Treibhausgasen haben die Menschen Prozesse ausgelöst, welche die Meere vermutlich für Jahrtausende schädigen werden. Einige Konsequenzen sind bereits heute sichtbar. Der Anstieg des Meeresspiegels, die Erwärmung der oberen Wasserschichten, die Versauerung der Ozeane und die Entstehung immer größerer Todeszonen sind direkte Folgen des Klimawandels:- Der Anstieg des Meeresspiegels ist bereits heute messbar und wird sich in Zukunft weiter fortsetzen. Er basiert zu einem Teil auf dem Abschmelzen von Eis und Gletschern, aber auch auf höheren Meerestemperaturen und der damit verbundenen Ausdehnung des Wassers.
- Die höheren Meerestemperaturen führen nicht nur zu einem Anstieg des Meeresspiegels, sondern auch zu Veränderungen der marinen Ökosysteme. Gerade Fischarten, die durch Überfischung bereits gefährdet sind, könnten empfindlich auf veränderte Bedingungen reagieren.
- Dazu kommt, dass sich nicht nur die Temperatur, sondern auch der pH-Wert der Ozeane ändert: Der Anstieg von CO2 im Meerwasser führt zu einer Versauerung – diese ist unter anderem eine der Hauptursachen für das Korallensterben.
- Forscher weisen außerdem daraufhin, dass der Sauerstoffgehalt im Meer in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat. Eine Ursache hierfür wird im Klimawandel gesehen. In manchen Meeresregionen (zum Beispiel in der Ostsee) haben sich bereits große sauerstoffarme Zonen gebildet, sogenannte Todeszonen, in denen es kein maritimes Leben mehr gibt. Die Zahl der Todeszonen hat sich in den letzten fünfzig Jahren vervierfacht.