Statistiken zu Feiertagen und Brauchtum in Deutschland
Die Feiertage lassen sich zwischen beweglichen und unbeweglichen Feiertagen unterscheiden. Ein Feiertag wird als beweglich bezeichnet, wenn er nicht in jedem Jahr am gleichen Datum stattfindet. Bewegliche Feiertage haben fast immer einen Bezug zum Kirchenjahr und werden anhand des Osterdatums berechnet. Unbewegliche Feiertage sind Feiertage mit einem festen Datum, wie der Neujahrstag am 1. Januar.
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland zwar vorne was die durchschnittliche Anzahl der Urlaubstage angeht, belegt jedoch einen der unteren Plätze, wenn es um die Anzahl der Feiertage geht.
Welche regionalen Unterschiede gibt es?
Innerhalb Deutschlands kommt es zu einer ungleichen Verteilung der Feiertage zwischen den Bundesländern, was schon häufig einen Anlass für Diskussionen bot. Die meisten Feiertage haben die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg - nämlich 12. In den meisten Bundesländern wurden zehn Feiertage gesetzlich beschlossen, so zum Beispiel in Hamburg, Berlin und Niedersachsen. Neben den neun bundeseinheitlichen Feiertagen wurden von sämtlichen Bundesländern weitere Feiertage festgelegt. Zum Beispiel ist der 6. Januar (Heilige Drei Könige) nur in drei von 16 Bundesländern ein Feiertag. Im Stadtstaat Berlin gilt seit 2019 der Weltfrauentag als ein gesetzlich anerkannter Feiertag. Nun zieht ein weiteres Bundesland nach: Ab 2023 ist der 8. März auch in Mecklenburg-Vorpommern ein gesetzlicher Feiertag.Neben den regionalen Unterschieden bei der Feiertagsregelung gibt es einige regionale Besonderheiten, auch innerhalb der Bundesländer:
Zusätzlich zu den Feiertagen sind in den Feiertagsgesetzen einzelner Länder stille Tage/stille Feiertage vorgesehen. An diesen Tagen gibt es besondere Einschränkungen, die jedoch nicht bundeseinheitlich geregelt sind. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Tanzverbot an Karfreitag. Eine weitere Besonderheit stellen bestimmte festliche Ereignisse dar, die in manchen Regionen stattfinden und zu denen eventuell die Arbeit ruht oder eingeschränkt ist. Diese Tage werden als „unechte Feiertage“ oder „Brauchtumstage“ bezeichnet, da sie zuvor durch kein Gesetz festgelegt wurden. Beispiele für solche Tage sind: Karneval/Fasching (Weiberfastnacht, Rosenmontag, Fastnacht, Elfter im Elften) sowie Volksfeste (z.B. Maimarktdienstag in Mannheim). Dazu zählen ebenfalls die „halben Feiertage“ - wie der Heiligabend (24.12.) und Silvester (31.12.).
Wie werden die Feiertage verbracht?
Feiertage bieten häufig eine Gelegenheit mit der Familie zusammenzukommen. Vor allem Weihnachten ist ein Fest der Familie. Bei der Hälfte der Deutschen involviert die Pläne für Weihnachten normalerweise einen Familienbesuch, aber auch das gegenseitige Beschenken und ein besonderes Weihnachtsessen dürfen nicht fehlen. Für die Hälfte der Deutschen ist ebenfalls Ostern ein Anlass, besondere Pläne zu schmieden - sei es mit der Familie, Freund:innen oder der Natur.Während die Weihnachts- und Osterfeiertage mit Geschenken, Festessen und der Familie gefeiert werden, gibt es Feiertage wie den Weltfrauentag (auch Feministischer Kampftag genannt), die als Anlass genommen werden, um für Gleichberechtigung der Frauen zu demonstrieren und auf die Missstände aufmerksam zu machen.