Unter Wirtschaftskriminalität versteht man generell Straftaten, die Bezüge zur Wirtschaft haben. Laut Bundeskriminalamt gibt es keine Legaldefinition des Begriffs der Wirtschaftskriminalität in Deutschland. Laut BKA orientiert sich die Polizei sich bei der Zuordnung von Straftaten zur Wirtschaftskriminalität am Katalog des § 74 c Abs. 1 Nr. 1 bis 6b Gerichtsverfassungsgesetz (GVG), der die Zuständigkeit der landgerichtlichen Wirtschaftsstrafkammern regelt. Das Bundeskriminalamt führt aus, dass Wirtschaftskriminalität kriminologisch definiert werden kann als "die vertrauensmissbrauchende Begehung von Straftaten im Rahmen einer tatsächlichen oder vorgetäuschten wirtschaftlichen Betätigung, die unter Gewinnstreben die Abläufe des Wirtschaftsleben ausnutzt und zu einer Vermögensgefährdung oder einem Vermögensverlust großen Ausmaßes führt oder eine Vielzahl von Personen oder die Allgemeinheit schädigt."
Fallzahlen im Bereich Wirtschaftskriminalität steigen wieder
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 73.114
Fälle von Wirtschaftskriminalität vom Bundeskriminalamt (BKA) registriert. Dies sind 42 Prozent mehr Fälle mehr als noch im Vorjahr. Grund für den Anstieg ist vor allem ein Sammelverfahren gegen Betreiber einer angeblichen Datingplattform im Bereich des Leistungsbetrugs in
Schleswig-Holstein. Die meisten
Fälle von Wirtschaftskriminalität fielen in die Phänomenbereiche Betrug und Insolvenzstraftaten. Die
Schadenssumme durch Wirtschaftskriminalität belief sich im Jahr 2022 auf rund 2,1 Milliarden Euro.
Im engen Zusammenhang mit Delikten der Wirtschaftskriminalität steht der Tatbestand der Korruption. Weitere Statistiken zum Thema
Korruption in Deutschland stehen gebündelt auf der Themenseite zur Verfügung.
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