Daten & Fakten zu den Gemeinden in Deutschland
Wie unterschiedlich sind die Gemeinden in Deutschland?
Von neun bis fast 3.700.000 - In diesem Spektrum bewegen sich die Bevölkerungszahlen der Gemeinden in Deutschland. Neun Einwohner:innen zählte die kleinste Gemeinde Dierfeld (Rheinland-Pfalz). Auf fast 3,7 Millionen Einwohner:innen kam die Hauptstadt Berlin, die damit auch die größte Gemeinde in Deutschland war. Die größten Gemeinden sind die Großstädte in Deutschland. Städte zählen nämlich zu den Gemeinden. Somit finden sich unter den Gemeinden in Deutschland Inseln, Dörfer, Klein-, Mittel- und Großstädte. Mit einer Fläche von 31 Hektar (ha) war die Insel Lütje Hörn zuletzt die kleinste Gemeinde nach Fläche in Deutschland. Zur Einordnung: Die Größe eines regulären Fußballfeldes liegt in der Regel zwischen 0,7 ha und 1 ha. Die größte Gemeinde nach Fläche war zuletzt Berlin mit knapp 900 Quadratkilometern (km²). 1 km² entspricht 100 ha. Das Ranking der am dichtesten besiedelten Gemeinden führte zum Jahresende 2021 München an. Fast 4.790 Einwohner:innen je Quadratkilometer lebten in der bayerischen Landeshauptstadt.Wie steht es um die Finanzen der Gemeinden?
Die Gemeinden in Deutschland sind teils hoch verschuldet. Einige Gemeinden sind so verschuldet, dass sie nahezu handlungsunfähig sind. Die Diskussion um die Bewältigung dieser Gemeinden begleitet den politischen Diskurs schon seit Längerem. Während einige Politiker:innen sich für eine einmalige Entschuldung der besonders betroffenen Kommunen einsetzen, sehen Gemeinden, die vorbildlich gewirtschaftet haben, darin eine Ungerechtigkeit. Ein Großteil der Schulden besteht jedoch aus Altschulden und lässt sich nicht auf die aktuellen Kommunalpolitiker:innen zurückführen.Viele der hochverschuldeten Gemeinden liegen in Nordrhein-Westfalen. Auf über 52 Milliarden Euro belief sich die Verschuldung der 427 Gemeinden im März 2023 im bevölkerungsreichsten Bundesland. Generell konnte der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände nach einem Höchststand im Jahr 2015 (144 Milliarden Euro) bis zum Beginn der Coronapandemie leicht abgebaut werden.
Die Auswirkungen der Coronapandemie zeigen sich jedoch auch auf der Ebene der Gemeinde und insbesondere in den Steuereinnahmen. Es wird eine Weile dauern, bis diese sich wieder auf dem Vorkrisenniveau eingependelt haben werden.
Die Steuereinnahmen unterscheiden sich dabei zwischen den Gemeinden teils deutlich. Während die Gemeinde Büttel (Schleswig-Holstein) im Jahr 2020 je Einwohner:in Steuereinnahmen von knapp 149.000 Euro erzielte und damit die mit Abstand höchsten Steuereinnahmen unter allen Gemeinden, lagen die Steuereinnahmen je Einwohner:in in Nossentiner Hütte (Mecklenburg-Vorpommern) bei nur knapp 24 Euro. Das waren die niedrigsten Steuereinnahmen unter allen Gemeinden.
Wie gestaltet sich das Leben in den Gemeinden?
Die Lebensumstände variieren je nach Größe und Lage der Gemeinden. Während die Großstädte über eine funktionierende und ausgeprägte Infrastruktur verfügen, sieht das bei kleineren Gemeinden im ländlichen Raum anders aus. Hier kann die Fahrtzeit zum nächsten Krankenhaus mit Grundversorgung bis zu 60 Minuten betragen, für Inselbewohner:innen sogar bis zu drei Stunden. Auch die Fahrtzeit zum nächsten Supermarkt kann in einigen Gemeinden schonmal 30 Minuten betragen.Insbesondere mit dem Ausbruch der Coronapandemie hat die Arbeit von zu Hause an Stellenwert gewonnen. Für das Home Office wird vor allem eines dringend benötigt: Funktionierendes und schnelles Internet. Die Verfügbarkeit von schnellem Breitbandinternet (≥ 50Mbit/s) für Haushalte in ländlichen Gemeinden lag zuletzt jedoch nur bei rund 83 Prozent, hier besteht also noch Handlungsbedarf. In städtischen Gemeinden sah es wesentlich besser aus, diese kamen auf eine Versorgung von über 98 Prozent.
Weitere Informationen und Statistiken finden sich im Report Gemeinden in Deutschland.